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Weiterbildungskultur im Unternehmen fördern

Weiterbildungskultur im Unternehmen fördern

In einer sich ständig wandelnden Geschäftswelt ist eine gute Weiterbildungskultur von entscheidender Bedeutung. Denn lebenslanges Lernen trägt nicht nur zur individuellen Entwicklung der Mitarbeitenden bei, sondern stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des gesamten Unternehmens. Hier erfahren Sie mehr über die Vorteile einer positiven Weiterbildungskultur sowie über Strategien und Instrumente, diese zu gestalten.

 

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Warum ist eine positive betriebliche Weiterbildungskultur wichtig?

Wettbewerbsfähigkeit und Innovation:
In einer globalisierten Wirtschaft ist es wichtig, dass Unternehmen flexibel und anpassungsfähig bleiben. Eine Kultur, die kontinuierliches Lernen fördert, ermöglicht es Mitarbeitenden, neue Fähigkeiten zu erwerben und innovative Ideen einzubringen, die zur Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens beitragen.

Talententwicklung und Mitarbeiterbindung:
Unternehmen, die ein positives Lernumfeld bieten, gewinnen und halten talentierte Fachkräfte. Beschäftigte nehmen die Möglichkeit zur Weiterbildung als Mehrwert wahr, der über das reine Gehalt hinausgeht.

Anpassung an technologischen Wandel:
In Zeiten der Digitalisierung ist es unerlässlich, dass Mitarbeitende mit den neuesten Technologien und Arbeitsmethoden vertraut sind. Eine gute Weiterbildungskultur ermöglicht es Unternehmen, sich schneller an neue Technologien anzupassen.


Wie kann eine positive Weiterbildungskultur gefördert werden?

Die Entwicklung einer guten Lernkultur beginnt in den Köpfen, das heißt mit einer positiven Einstellung zu Lernen und Qualifizierung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten die Möglichkeit erhalten, Eigenverantwortung für ihr Lernen und ihre Entwicklung zu übernehmen. Dafür muss das Unternehmen aber auch den Raum geben. Folgende Aspekte können dabei helfen.

Führungskräfte als Vorbilder:

Führungskräfte haben einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Lernkultur. Indem Sie sich ständig selbst weiterentwickeln und über ihre Weiterbildung sprechen, aber auch, indem sie:

  • ihren Mitarbeitenden Raum für Entwicklung geben (zum Beispiel durch festgelegte „Lernzeiten“),
  • sie ermutigen, erworbenes Wissen zu teilen,
  • Fehler zulassen und versuchen, gemeinsam daraus zu lernen,
  • regelmäßiges Feedback zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung geben oder
  • feste Lernziele vereinbaren (zum Beispiel in Mitarbeitergesprächen).

Zugänglichkeit und Vielseitigkeit von Weiterbildungsangeboten:

Stellen Sie vielfältige Lernmöglichkeiten zur Verfügung, die den Bedürfnissen der Mitarbeitenden entsprechen. Das können sehr unterschiedliche Formen sein, zum Beispiel:

  • Eine Aufstiegsfortbildung, wie Meister oder Techniker, oder ein berufsbegleitendes Studium, um Fachkräfte weiter zu qualifizieren.
  • Für Mitarbeitende ohne passenden Berufsabschluss eignen sich zum Beispiel Teilqualifizierung, Umschulung oder eine Externenprüfung.
  • Weiterbildungsmaßnahmen, die das Wissen und die Kompetenzen Ihrer Mitarbeitenden auf den neuesten Stand bringen – sogenannte Anpassungsqualifizierungen als Seminare, Schulungen, E-Learnings, kleinere Tutorials usw.
  • Maßnahmen des Wissenstransfers, wie zum Beispiel altersgemischte Teams, Lerntandems, Mentoring-Programme oder ein unternehmensinternen „Wiki“.

Eine digitale „Infrastruktur“ mit Angeboten für die individuelle Weiterentwicklung und Möglichkeiten, Wissen zu teilen, erleichtert den Lernprozess. Sorgen Sie mit einem Mix aus internen und externen Inhalten für Abwechslung und aktualisieren Sie die Lerninhalte regelmäßig.
 

Vorteile und Methoden von E-Learning: Nutzen Sie die Potenziale von E-Learning für Ihre betriebliche Aus- und Weiterbildung.

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Feedback und Anerkennung:

Führungskräfte unterstützen Mitarbeitende aktiv dabei, sich auch im Tagesgeschäft zu entwickeln, sich Lernziele zu setzen und diese auch zu erreichen. Beziehen Sie ihre Mitarbeitenden in die Planung von konkreten Weiterbildungsmaßnahmen mit ein. Das fördert die Motivation. Loben Sie Engagement für Weiterbildung und machen Sie Lernerfolge für alle sichtbar. Bleiben Sie im Austausch und sprechen Sie regelmäßig über die Fortschritte im Lernprozess.

Integration von Weiterbildung in die Unternehmenskultur:

Weiterbildung sollte nicht als separate Aktivität betrachtet werden, sondern fest in die Unternehmenskultur integriert sein. In erster Linie lernen Beschäftigte im Prozess der Arbeit. Das 70:20:10-Modell für berufliches Lernen verteilt den Erwerb von Kompetenzen folgendermaßen:

  • 70 Prozent der Kompetenzen werden bei der Arbeit durch das tägliche Tun erworben
  • 20 Prozent auf das soziale Lernen, also zum Beispiel durch Feedback, Mentoring oder den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen.
  • 10 Prozent machen „klassische“ Formate, wie Seminare, E-Learnings, Kurse oder Lesen von Artikeln aus.

Der Arbeitsplatz ist also der wichtigste „Lernraum“ für die Mitarbeitenden, an dem sie durch Erfahrung lernen, Neues ausprobieren und sich in Netzwerken austauschen können.

Instrumente zur Weiterentwicklung der Weiterbildungskultur

Lernplattformen und digitale Ressourcen: 
Unternehmen können auf Lernplattformen und digitale Ressourcen, wie Erklärvideos, Webinare oder Tutorials zugreifen, um ihren Mitarbeitern einen einfachen Zugang zu einer Vielzahl von Lerninhalten zu ermöglichen. Diese Instrumente ermöglichen individuelles Lernen auch in kleinen „Häppchen“ (Learning-Nuggets).

Mentoring- und Coaching-Programme:
Durch Mentoring- und Coaching-Programme können erfahrene Mitarbeitende ihr Wissen und ihre Erfahrungen an jüngere Kollegen weitergeben und ihre persönliche und berufliche Entwicklung unterstützen. Von einem solchen „Lerntandem“ können beide Seiten profitieren.

Entwicklungspläne und Zielvereinbarungen: 
Unternehmen können gemeinsam mit den Mitarbeitenden individuelle Entwicklungspläne erstellen, die klare Ziele und Maßnahmen zur Weiterentwicklung enthalten. Diese Lernziele sollten zu den Unternehmenszielen passen und erreichbar, realistisch und motivierend sein.

Kollaboratives Lernen:
Kollaboratives Lernen, bei dem Mitarbeitende in Teams zusammenarbeiten und ihr Wissen teilen, kann eine effektive Möglichkeit sein, um die Weiterbildungskultur zu stärken. Das können zum Beispiel altersgemischte Teams sein, Lerntandems oder Wissenszirkel, die sich zu bestimmten Themen austauschen.

Weiterbildungsbedarfe ermitteln und planen

Hilfreich bei der Entwicklungsplanung ist ein Abgleich der Kompetenzen, die für die jeweilige Stelle erforderlich sind, und der beim Mitarbeitenden vorhandenen Kompetenzen. Nutzen Sie, zum Beispiel im Mitarbeitenden-Gespräch oder im separaten Weiterbildungsgesprächen, ein Formular zur Selbst- und Fremdeinschätzung der Kompetenzen.
 

Was kann die Entwicklung einer positiven Weiterbildungskultur behindern?

Wenn Unternehmen nicht genügend finanzielle Mittel oder Zeit für Weiterbildungsmaßnahmen bereitstellen, kann dies die Entwicklung einer positiven Lernkultur behindern. Die Investitionen von Unternehmen in Weiterbildung sind laut der aktuellen IW-Weiterbildungserhebung in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, und zwar sowohl die Investitionen in Euro pro Kopf, als auch die Stunden je Beschäftigtem. Diese Entwicklung unterstreicht die zunehmende Relevanz von Weiterbildungen für Unternehmen, um das Potenzial ihrer Beschäftigten bestmöglich auszuschöpfen:
 


Widerstand gegen Veränderungen

Manche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich gegen Veränderungen und neue Lernmethoden sträuben, insbesondere wenn sie bereits etablierte Arbeitsweisen bevorzugen. Hier hilft es, die Veränderungen transparent zu gestalten und die Beschäftigten von Anfang an in die Weiterbildungsplanung einzubeziehen.

Fehlende Unterstützung von Führungskräften

Wenn Führungskräfte Weiterbildung nicht aktiv unterstützen oder selbst daran teilnehmen, kann dies die Motivation der Mitarbeitenden beeinträchtigen. Führungskräfte sollten Vorbilder für ihre Mitarbeitenden sein und selbst eine positive Veränderung der Weiterbildungskultur vorantreiben.

 

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Wie motiviert man zum Lernen?

Individuelle Unterstützung:
Unternehmen sollten individuelle Bedürfnisse und Lernstile berücksichtigen. Jeder lernt anders und in einem anderen Tempo. Lernungewohnte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können durch kleine, gut strukturierte Lernschritte langsam an das Lernen herangeführt werden, um ihr Selbstvertrauen und ihre Motivation zu stärken.

Positive Verstärkung:
Positive Verstärkung, wie Lob und Anerkennung von Fortschritten, kann dazu beitragen, die Motivation und Lernbereitschaft der Beschäftigten zu erhöhen. Zeigen Sie Ihre Wertschätzung für die Bemühungen der Mitarbeitenden, indem Sie Erfolge beispielsweise in einer Teamsitzung erwähnen. Sie können auch die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen belohnen.

Lernzeiten zur Verfügung stellen
Im Berufsalltag kommt das Thema Lernen oft zu kurz, weil es nicht oberste Priorität hat. Räumen Sie Ihren Mitarbeitenden klar definierte Lernzeiten ein. Sei es eine Stunde pro Woche oder an bestimmten Tagen - schaffen Sie Raum, in dem sich die Mitarbeitenden mit ihrer Entwicklung auseinandersetzen können.

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