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Ältere Mitarbeitende

Ältere Mitarbeitende


Zuletzt aktualisiert: 21. Februar 2024

Ältere Beschäftigte bereichern Unternehmen durch viel Erfahrung und Fachwissen. Hier erfahren Sie, worauf es bei der Einstellung ankommt.

Schätzen und nutzen Sie die Erfahrung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Hier finden Sie Tipps rund um die Rekrutierung und für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von altersgemischten Teams.

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Vorteile älterer Beschäftigter

Unternehmen fällt es zunehmend schwer, geeignete Fachkräfte zu finden. Daher wird es immer wichtiger, auf die Generation 50Plus zu setzen. Diese Gruppe ist in den letzten Jahren stetig größer geworden und wird absehbar weiterwachsen. Im Jahr 2023 lag der Anteil sogenannter "Best Ager" (also im Alter zwischen 55 und 65 Jahren) unter den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bei rund 24 Prozent. Somit gehört knapp ein Viertel der Beschäftigten zu dieser Gruppe.

Zum einen geht es also darum, bei Neueinstellungen Ältere explizit als mögliche Zielgruppe in den Blick zu nehmen, zum anderen aber auch, ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen zu halten.

Das lohnt sich: Ältere haben in ihrem Berufsleben viel Erfahrung und Fachwissen gesammelt, verfügen häufig über für das Unternehmen nützliche Netzwerke und sind schnell (wieder) eingearbeitet, wovon auch Ihr Unternehmen profitieren kann. Zudem können altersgemischte Teams Innovationskraft schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit stärken, indem der Wissenstransfer zwischen Jüngeren und Älteren systematisch gestaltet wird.

Rekrutierungstipps

Sie sind auf der Suche nach weiteren Tipps, um Ihre Rekrutierung richtig anzugehen? 

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5 Tipps zur Rekrutierung von älteren Beschäftigten

Tipp 1: Sprechen Sie Ältere gezielt an

Wenn Sie eine Stelle neu ausschreiben und Ältere ansprechen möchten, erwähnen Sie explizit, dass Erfahrung bei Ihnen wertgeschätzt wird und dass Bewerbungen von Menschen jeden Alters erwünscht sind. So fühlen sich auch Ältere angesprochen und werden sich eher bei Ihnen bewerben. Grundsätzlich ist es ratsam, aktiv auf ältere Bewerbende zuzugehen, statt passiv auf formale Bewerbungen zu warten. Eine direkte Ansprache älterer Fachkräfte ist weitaus erfolgversprechender und spiegelt gleichzeitig die Wertschätzung der Berufserfahrung und der Arbeitsleistung der Generation 50plus wider.

Tipp 2: Präsentieren Sie sich als diverses Unternehmen

Vielleicht haben Sie bereits eine (Karriere-)Webseite, auf der Sie Ihr Unternehmen präsentieren? Das ist gut! Menschen zwischen 50 und 65 erkundigen sich genauso wie Jüngere im Internet über mögliche Arbeitgeber. Stellen Sie auf Ihrer Karriereseite Ihre Mitarbeitenden vor und lassen Sie dabei auch die Älteren zu Wort kommen. Sehen potenzielle Bewerberinnen und Bewerber, dass Sie gut ins Team passen und dass Alter keine Rolle spielt, sind Ihnen Bewerbungen fast sicher.

Tipp 3: Bieten Sie allen Mitarbeitenden Weiterbildungsmöglichkeiten an

Sie können bei älteren Bewerberinnen und Bewerbern punkten, wenn Sie selbstverständlich allen Beschäftigten – unabhängig vom Alter – Weiterbildungsangebote unterbreiten. Damit zeigen Sie, dass Sie bereit sind, in alle Ihre Mitarbeitenden zu investieren. Und das lohnt sich: Das (Berufs-)Leben ist mit 50Plus noch lange nicht vorbei! Da Ältere als weniger wechselbereit gelten als Jüngere und sich immer häufiger auch nach dem Renteneintritt noch beruflich engagieren, kann sich diese Investition für Sie richtig auszahlen.

Tipp 4: Werben Sie mit Ihren Angeboten zu altersgerechter Arbeitsgestaltung

Angebote zur altersgerechten Arbeitsgestaltung fördern ebenfalls die Motivation Älterer, sich bei Ihnen zu bewerben. Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und Angebote zur Arbeitsorganisation, wie Flexibilisierungsspielräume bei der Arbeitszeit oder die Möglichkeit aus dem Homeoffice zu arbeiten, sind für Ältere und Jüngere gleichermaßen interessant und fördern eine altersgerechte Gestaltung der Arbeit.

Altersgerechte Arbeitsorganisation – Was ist das?

Für eine erfolgreiche Bindung aber auch Rekrutierung von Fachkräften ist eine altersgerechte Arbeitsorganisation im Unternehmen sehr hilfreich. Diese zielt darauf ab, die Potenziale aller Beschäftigten in ihrer jeweiligen Lebensphase zu stärken und umfasst Maßnahmen wie zum Beispiel Arbeitsorganisation, Gesundheitsmanagement und Laufbahngestaltung. Der Prozess des Alterns kann so durch eine entsprechende Arbeitsgestaltung positiv beeinflusst werden, das bedeutet der "Verschleiß" durch Arbeit wird durch eine menschengerechte Arbeitsgestaltung minimiert.

Flexible Arbeitszeitmodelle anbieten

Flexible Arbeitszeitmodelle tragen entscheidend dazu bei, ob und wie lange Ihre Mitarbeitenden in Ihrem Unternehmen arbeiten wollen und können. Zeigen Sie daher – unter Berücksichtigung der betrieblichen Anforderungen – als Unternehmen die Bereitschaft, flexible Lösungen für individuelle Bedürfnisse in puncto Arbeitszeit anzubieten. Dazu gehören Angebote von Teilzeitarbeit, Jobsharing, Sabbaticals oder auch die Möglichkeit, von zu Hause aus arbeiten zu können.

Die Bäckerei Newzella setzt auf Vielfalt in der Personalstruktur. Die Förderung ganz unterschiedlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter macht sich im Unternehmen bezahlt.

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Flexirente als Werbung und Bindungsinstrument nutzen

Darüber hinaus kann die Flexirente ein attraktives Angebot sein, um ältere Beschäftigte im Unternehmen zu halten. Die Flexirente ist kein eigenes Rentenmodel, sondern ein Schlagwort für verschiedene Änderungen an der gesetzlichen Rente, die 2017 mit dem sogenannten „Flexirentengesetz“ eingeführt wurden. Wie es der Name schon sagt, ist es das Ziel der Reform, den Übergang in den Ruhestand flexibler zu gestalten.

Gesundheitsförderung sichtbar machen

Untersuchungen zeigen, dass ein eventueller Leistungsabfall Älterer im Hinblick auf berufliche Anforderungen nicht allein biologischen Ursachen geschuldet sind. Eine Herausforderung stellt vor allem der vorzeitige Verschleiß der Arbeitsfähigkeit dar. Wer jahrelang schwer heben oder tragen musste, häufigen Ortswechseln und wechselnder Witterung ausgesetzt war oder durch Nachtarbeit, Schicht, Zeitdruck etc. belastet wurde, kann mit 55 oder früher schneller reif für die Rente sein. Ähnliches gilt auch für Fehlbelastungen psychischer Art, etwa bei Managern mit Burn-out-Syndrom und hoher Frühinvalidität. Gesundheitsförderung umfasst also eine Fülle diverser, letztendlich je nach Branche, Betrieb und Mensch individuelle Maßnahmen. Zeigen Sie schon bei der Rekrutierung, was Ihr Unternehmen im Bereich betriebliche Gesundheitsförderung anbietet. Dies schließt auch Maßnahmen für Beschäftigte mit Behinderung ein.


Tutorial: Altersgemischte Teams

Setzten Sie ältere Mitarbeitende dabei gezielt in Teams mit jüngeren zusammen ein und profitieren Sie von der Kombination aus Erfahrung und frischem Wissen. Altersgemischte Teams sind kreativer und innovativer als altershomogene Teams.

Tipp 5: Rekrutieren Sie Senior-Azubis

Egal ob mit 16 oder 60: Eine Ausbildung ist auch im Alter möglich. Ihr Unternehmen profitiert von der Lebenserfahrung und der Motivation der sogenannten Senior-Azubis. Eine entsprechende Führungs- und Unternehmenskultur trägt maßgeblich dazu bei, dass die Ausbildung von Älteren auf positive Resonanz stößt und erfolgreich etabliert werden kann.

Wenn Sie ältere Menschen beschäftigen oder weiterbilden, können Sie unter Umständen von öffentlichen Fördermöglichkeiten profitieren, wie dem Eingliederungszuschuss oder der Förderung nach dem Qualifizierungschancengesetz. Fragen Sie hierfür beim Arbeitgeberservice Ihrer Arbeitsagentur nach.

Generation Erfahrung

Generation Erfahrung: Die Älteren wissen, wie der Hase läuft. Sie haben jahrzehntelang Verantwortung übernommen und wechseln nicht mehr so oft den Job wie junge Fachkräfte. Wie Ihr Unternehmen vom Wissen der Älteren profitieren kann und wie Sie für Fachkräfte 50 plus ein attraktiver Arbeitgeber sein können, zeigt Ihnen unser KOFA konkret.

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