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Betriebliche Weiterbildung

Betriebliche Weiterbildung


Zuletzt aktualisiert: 14. April 2023

Ob technischer Fortschritt oder geänderte Kundenwünsche – dank betrieblicher Weiterbildung hält Ihr Unternehmen Schritt.

Verankern Sie Weiterbildung in Ihr Unternehmensleitbild und legen Sie ein festes Budget für Weiterbildung fest – so bleiben Ihre Mitarbeiter stets auf dem neusten Stand.

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Vorteile von betrieblicher Weiterbildung

Für Ihr Unternehmen lohnt sich betriebliche Weiterbildung in doppelter Hinsicht: Sie nutzt Ihrer Belegschaft durch die Vermittlung von benötigten Kompetenzen und verbessert betriebliche Arbeitsabläufen. Weiterbildungsangebote haben zudem einen indirekten Einfluss auf den Unternehmenserfolg.

Ziele einer betrieblichen Weiterbildung:

  • Sie rüsten sich für den digitalen Wandel: Mit gezielter Qualifizierung sorgen Sie für die Beschäftigungsfähigkeit (Employability) Ihrer Mitarbeiter. Weiterbildung bereitet auf die Anforderungen der Digitalisierung vor. Ihre Belegschaft kann dann konstruktiv mit den Veränderungen umgehen.
  • Sie halten mit Entwicklungen Schritt: Dank spezifischer Weiterbildungsangebote können Sie Ihre Belegschaft entsprechend den jeweiligen Bedarfen Ihres Unternehmens passgenau qualifizieren. Das erforderliche Know-how bleibt aktuell.
  • Sie fördern Veränderungsbereitschaft und flexibilisieren Personal: Mit bedarfsgerechter Weiterbildung vermitteln Sie die notwendigen Kompetenzen. Anforderungen neuer Arbeitsabläufe, Software oder Dienstleistungen werden etabliert und erhöhen die Akzeptanz für unternehmerische Veränderungen. Je besser und umfassender Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter qualifiziert sind, desto eher können sie komplexe und neue Aufgaben erledigen. Das hilft bei neuen betrieblichen Anforderungen und auch bei der Vertretung während Elternzeit, Krankheits- oder Urlaubszeiten.
  • Sie stärken Innovationskraft: Je selbstverständlicher Weiterbildung in Ihrem Unternehmen stattfindet, desto offener sind Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für kontinuierliche Verbesserungsprozesse und neue Trends, da sie sich gut informiert und vorbereitet fühlen.
  • Sie erhöhen Motivation und Arbeitszufriedenheit: Durch vorausschauende Weiterbildungsangebote vermeiden Sie die Unter- oder Überforderung Ihres Personals und erhöhen so die Arbeitszufriedenheit. Weiterbildung für anspruchsvollere Tätigkeiten erhöhen die Motivation. Neue Perspektiven erhöhen die Bindung an das Unternehmen.
  • Sie stärken Ihre Arbeitgebermarke und Attraktivität: Ein breites und reichhaltiges Weiterbildungsangebot beeinflusst Ihr Unternehmensimage positiv. Ihrer Belegschaft zeigen Sie durch Weiterbildung berufliche Entwicklungsperspektiven auf.
  • Sie vermeiden Fehlbesetzungen: Durch die interne Besetzung einer offenen Stelle senken Sie das Risiko einer Fehlbesetzung. Ihre Beschäftigten kennen das Unternehmen und seine Arbeitsabläufe und sind mit den Anforderungen vertraut. Fachliche und soziale Kompetenzen können wiederum Sie bereits gut einschätzen.
  • Sie senken Kosten: Die Weiterbildung Ihres Personals kann für Sie kostengünstiger sein als eine externe Rekrutierung und die dadurch entstehenden Kosten. Dies gilt insbesondere dann, wenn Sie Unterstützungsangebote durch externe Förderprogramme in Anspruch nehmen.

 

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Weiterbildungskultur

Halten Sie Angebote zur kontinuierlichen und persönlichen Weiterentwicklung Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereit. Sie sind neben kurzfristigem Weiterbildungsbedarf – etwa bei der Einführung von neuen Produktionsverfahren, Technologien oder Marketinginstrumenten – ein wichtiger Baustein der Weiterbildungskultur.

Als Teil der strategischen Personalplanung dient Weiterbildung dazu, einzelne Fachkräfte systematisch in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen. Weiterbildung kann bei angedachten Übernahmen von Projekt- und Führungsverantwortung oder von Fachkarrieren, die Ihre Fachkraft auf diese Aufgaben vorbereiten.

Ein festes Budget für Weiterbildung ist im Rahmen des Controllings ein wichtiger Punkt und gibt Ihren Personalverantwortlichen finanzielle Orientierung. Es ist sinnvoll, die Qualität der ausgewählten Maßnahmen von den Teilenehmerinnen und Teilnehmern beurteilen zu lassen, um besonders effektive und effiziente Angebote zu identifizieren und Fehlinvestitionen zu vermeiden.

Mit einer aktiven Weiterbildungskultur senden Sie zugleich ein Signal an externe Fachkräfte. Weiterbildung sollte auch in der internen Kommunikation eine Rolle spielen. Wenn Sie mit Ihren Führungskräften regelmäßig den Weiterbildungsbedarf in den Abteilungen besprechen, können Sie schneller reagieren und besser strategisch planen.

Welche Weiterbildung bietet sich an? 

Durch Veränderungen der Megatrends auf dem Arbeitsmarkt ist es notwendig, dass sich auch die Beschäftigten im Erwerbsleben stetig weiterbilden. Doch manchmal ist es gar nicht so einfach einzuschätzen, für wen sich welche Weiterbildung und welcher Karriereweg im Unternehmen am ehesten anbietet. Stärken, Schwächen und Tätigkeitsschwerpunkt Ihrer Mitarbeitenden sollten bei einem Weiterbildungsangebot individuell angepasst sein. Ein Online-Tool der Bundesagentur für Arbeit „New Plan“ bietet Beschäftigten in sechs Testmodulen die Möglichkeit ihre Soft Skills und ihr Handeln in konkreten Berufssituationen einzuschätzen. Daraufhin werden passende Weiterbildungsangebote vorgeschlagen und die Berufsberatung kann beratend unterstützen. 

Wieso also etwas Neues erfinden, was es schon gibt? Nutzen Sie das Online-Tool, um gemeinsam mit Ihren Mitarbeitenden die weiteren, passenden Karrierewege in Ihrem Unternehmen zu planen. 

Anpassungsfortbildung

Mit einer Anpassungsfortbildung sorgen Sie dafür, dass Ihr Personal versiert ist und bleibt. Technische und wissenschaftliche Erkenntnisse wirken sich auf die Arbeitswelt aus, verändern Methoden und Prozesse. Die Anpassungsfortbildung bietet die Chance, vorhandenes Wissen aufzufrischen und neue Kenntnisse zu erwerben.
In einer Anpassungsfortbildung können vermittelt werden:

  • berufsspezifische Kenntnisse (Programmiersprachen, Office-Anwendungen, Grafikprogramme…)
  • soziale Fertigkeiten (Umgang in Konfliktgesprächen, Führungskompetenz, Resillienz…)
  • sprachliche Kenntnisse (Fremdsprachen, Sprachförderungen, Sprechtraining…).

Anpassungsfortbildungen werden kurzfristig und situationsgebunden eingesetzt.

Teilqualifizierung und Nachqualifizierung von An- und Ungelernten

Über eine Teilqualifikation (TQ) können An- und Ungelernte einzelne Module eines Ausbildungsberufs erlernen. Jedes Modul bildet eine geschlossene Einheit, kann einzeln geprüft und mit einem Zertifikat abgeschlossen werden. Die Summe aller Module bildet jeweils einen Ausbildungsberuf ab.

Wenn Sie eine Arbeitskraft benötigen, die einen bestimmten Teilbereich eines Ausbildungsberufes beherrscht, kann eine TQ das richtige Qualifizierungsmodell sein. Ein Beispiel: Der Ausbildungsberuf Maschinen- und Anlagenführer/in wurde in sechs Modulen aufgeteilt. Ein Modul beinhaltet „Bauteile und Baugruppen herstellen“, während andere Module die Einrichtung und Wartung von Maschinen oder die Qualitätskontrolle beinhaltet.

Teilqualifizierungen werden in der Regel von lokalen Bildungsdienstleistern angeboten. Ein Zeichen für Qualität sind Gütesiegel, wie „Eine TQ besser!“, das von den Arbeitgeberverbänden vergeben wird. Die Bundesagentur für Arbeit unterstützt sowohl geringqualifizierte Personen als auch KMU mit geringqualifizierten Beschäftigten, die Teilqualifikationen erwerben möchten. Neben der teilweisen oder kompletten Übernahme von Lehrgangskosten ist es auch möglich, Zuschüsse zum Arbeitsentgelt zu erhalten.

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Aufstiegsfortbildungen zum Meister, Techniker oder Fachwirt

Durch eine geregelte Aufstiegsfortbildung können Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung für anspruchsvolle Fach- und Führungstätigkeiten qualifiziert werden. Dabei gibt es drei Stufen:

  • Das erste Niveau umfasst Fortbildungen, mit denen man sich für spezielle Funktionen im erlernten Berufsfeld qualifizieren kann. So bietet zum Beispiel eine Aufstiegsfortbildung zur „Fachberater/in“ eine gezielte Vorbereitung für den Kundenkontakt.
  • Das zweite Niveau umfasst Abschlüsse wie Meister, Fachwirt oder Techniker. Neben einer fachlichen Vertiefung und Spezialisierung enthalten diese Bildungsgänge auch eine Vorbereitung auf Führungstätigkeiten. Meister verfügen zudem über eine Ausbildereignung und dürfen damit junge Menschen in verwandten Berufen ausbilden. Abschlüsse dieser Aufstiegsfortbildungen entsprechen formal einem Bachelorabschluss.  
  • Das dritte Niveau umfasst Fortbildungen, die vorrangig für die Unternehmensführung sowie die Entwicklung von Innovationen qualifizieren. In der Regel ist eine abgeschlossene Aufstiegsfortbildung des zweiten Niveaus Voraussetzung. Die Abschlüsse Geprüfter (Technischer) Betriebswirt / Informatiker / Berufspädagoge und andere entsprechen einem Masterabschluss an der Hochschule.

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Berufsbegleitendes Studium

Mittels eines berufsbegleitenden Studiums können Sie akademischen Nachwuchs aus den eigenen Reihen gewinnen.

Ein berufsbegleitendes Studium enthält in der Regel Phasen des Selbststudiums und der Anwesenheit in Lernveranstaltungen an einer Hochschule oder Universität.

  • Wird es an einer Fernuniversität absolviert, sind in der Regel nur sehr geringe Anwesenheitszeiten erforderlich, so dass das Studium leichter mit dem Arbeits- und Privatleben in Einklang gebracht werden kann. Es erfordert jedoch ein hohes Maß an Eigenständigkeit.
  • Ein Präsenzstudium an einer Hochschule vor Ort erlaubt Ihrer Fachkraft hingegen deutlich weniger zeitliche Flexibilität, es bietet dafür zusätzliche Unterstützung.

Sie können Ihre Beschäftigten durch Freistellungen oder finanzielle Hilfen, wie die Übernahme von Studiengebühren, dabei unterstützen, ihr berufliches Arbeitspensum und das Studium miteinander zu vereinbaren.

Abzugrenzen vom berufsbegleitenden Studium ist das duale Studium, das sich an Personen richtet, die bislang über keine Berufsausbildung verfügen. Informationen zum dualen Studium finden Sie in unserer Handlungsempfehlung Duales Studium im Download-Bereich oben.

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Lernen im Job

Weiterbildung umfasst mehr als klassische Lehr-Lern-Situationen, in denen eine Dozentin oder ein Dozent die Inhalte für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufbereitet. Zum Beispiel tauschen sich Beschäftigte über die richtige Vorgehensweise in einer konkreten Arbeitssituation aus oder fragen gezielt bei Kolleginnen und Kollegen nach, wie diese ein spezifisches Problem lösen. Solche Weiterbildungssituationen werden auch als informelles Lernen bezeichnet.

Obwohl diese Form des Lernens häufig ohne festen Rahmen stattfindet, sollte sie in der Weiterbildungsplanung berücksichtigt werden, um Raum und Zeit für diesen wertvollen Austausch zu geben.

Zum informellen Lernen zählen vielfältige Maßnahmen, die dem Wissens- und Erfahrungstransfer im Unternehmen dienen. Dieser Transfer ist wichtig, da betriebsinternes Wissen häufig Erfahrungswissen ist, das nicht schriftlich festgehalten ist.

  • Einarbeitung: Nachfolgerinnen und Nachfolger von Schlüsselkräften im Betrieb aber auch junge Fachkräfte profitieren von einer gezielten Einarbeitung durch erfahrene Kolleginnen und Kollegen. Dies kann dadurch erfolgen, dass eine erfahrene Person für fachliche und persönliche Fragen zur Verfügung steht oder ein Projekt gemeinsam bearbeitet wird. Bei konkreten Herausforderungen oder Neuerungen kann eine 1:1-Unterstützung am individuellen Arbeitsplatz ebenfalls sinnvoll sein, um etwa die Handhabung einer neuen Software zu erlernen.
  • Mentoring und Coaching: Auch ein Mentoring oder Coaching beinhaltet eine individuelle Betreuung, die jedoch auf einen längeren Zeitraum angelegt ist.
  • Altersgemischte Teams: Der informelle Austausch während der täglichen Arbeit ist gerade in altersgemischten Teams nützlich, da die Jungen neues Wissen aus der Ausbildung mitbringen und die Älteren über die Erfahrung verfügen, wie Neues umgesetzt werden kann.
  • Qualitätszirkel: Mit der Einrichtung von Qualitätszirkeln können Sie dem informellen Austausch unter den Beschäftigten eine Struktur geben: In festen Abständen treffen sich Beschäftigte, um Themen des eigenen Arbeitsbereiches zu analysieren und Lösungsvorschläge für auftretende Probleme zu entwickeln.
  • Systematischer Arbeitsplatzwechsel: Um den Blick über den eigenen Tellerrand zu ermöglichen, eignet Job Rotation zwischen Unternehmensteilen oder mit anderen Unternehmen. Trainees lernen beispielsweise auf Basis systematischer Arbeitsplatzwechsel (Job-Rotation) unterschiedliche Bereiche des Unternehmens kennen.

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Lernen mit Medien

„Bildung kommt von Bildschirm und nicht von Buch, sonst hieße es ja Buchung.“ (Dieter Hildebrand)

Der große Vorteil des selbstgesteuerten Lernens ist die hohe zeitliche Flexibilität. Das Lernen kann in Arbeitsphasen mit Freiraum genauso erfolgen wie nach der Arbeit. Auch an einen festen Ort ist die oder der Lernende nicht gebunden. Zugleich fehlt in der Regel eine Unterstützung durch eine weitere Person. Diese Form des Lernens richtet sich daher in erster Linie an lernerfahrene Fachkräfte.

E-Learning

Die klassische Form des selbstgesteuerten Lernens mit Medien umfasst das Lesen von Fachzeitschriften und Fachbüchern. Traditionelle Fernlehrgänge bereiten das Wissen in Form von Selbstlerntexten auf und bieten Übungs- und Prüfungsaufgaben. Diese Art des Lernens ist in Zeiten der Digitalisierung erfolgreich weiterentwickelt worden und bietet nun unter dem Stichwort E-Learning zahlreiche Varianten:

  • Computerbasierte Selbstlernprogramme
  • Videotrainings
  • Interaktive Formen von webbasiertem Lernen, in denen Lernende und Lehrende miteinander kommunizieren (zum Beispiel Webinare oder virtuelle Seminare, kooperative Lernplattformen)
  • Simulationen, in denen der Ernstfall geprobt werden kann
  • Mischungen aus Präsenz- und Onlinelernen (blended learning)

Das klassische, nicht-interaktive Selbststudium ist darüber nicht verlorengegangen: statt einer Fachzeitschriften können Sie aber heute auch Videoportal wie Youtube oder MyVideo nutzen. Dort finden Sie eine Vielzahl von kostenlosen Anleitungen zu den unterschiedlichsten Tätigkeiten, etwa worauf Sie beim Benutzen eines Werkzeugs achten müssen. Anders als bei Fachzeitschriften kann hier jede und jeder seine Erfahrungen an Dritte weitergeben. Die Bewertungen und Kommentare durch andere Nutzerinnen und Nutzer können Sie als Zeichen für die Qualität eines Videos nutzen.

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KOFA konkret Folge 24

Wissens- und Erfahrungsaustausch sichern: Verlässt ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin das Unternehmen, geht mit ihm oder ihr auch Fachwissen für den Betrieb verloren. Wie halten Sie das Know-how im Team?  Altersgemischte Teams, Mentoring oder Lessons Learned sind einige Möglichkeiten. Erfahren Sie mehr zum Thema in unserem KOFA konkret.

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