
Mitarbeiter werben Mitarbeiter
Zuletzt aktualisiert: 04. Juli 2022
Mitarbeiter werben Mitarbeiter: Dies kann eine sehr erfolgreiche Rekrutierungsmaßnahme sein. Wie es funktioniert und auf was Sie achten sollten, erfahren Sie hier.
Bereits seit einigen Jahren gewinnt „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“ zunehmend an Relevanz für die Personalbeschaffung. Das Prinzip dahinter ist einfach: Mitarbeitende eines Unternehmens erhalten die Möglichkeit, Personen aus ihrem Umfeld als Besetzung für offene Stellen vorzuschlagen. Wird der oder die Empfohlene eingestellt, erhalten Tippgebende eine Sach- oder Geldprämie.
Vorteile im Überblick
- Kosten reduzieren: Im Vergleich zu Inseraten auf Jobbörsen ist die Veröffentlichung von freien Stellen in der eigenen Belegschaft kostenfrei. Bieten Sie Ihren Mitarbeitenden für eine erfolgreiche Vermittlung eine Sach- oder Geldprämie an, um sie zu motivieren und Wertschätzung für ihre Empfehlungen auszudrücken.
- Zeit sparen: Ihre Mitarbeitenden kennen das Unternehmen und wissen, welche Kompetenzen benötigt werden. Sie schlagen daher in der Regel geeignete Kandidatinnen und Kandidaten vor, die ins Team passen. So sparen Sie sich Zeit bei der Sortierung und Prüfung der Bewerbungen.
- Passgenau besetzen: Kandidatinnen und Kandidaten, die von den eigenen Mitarbeitenden vorgeschlagen werden, weisen häufig eine höhere fachliche sowie persönliche Passung zum Unternehmen auf. Mitarbeitende, die in Folge einer Empfehlung eingestellt wurden, sind loyaler und passen besser zur Unternehmenskultur. Die Chance, dass sie dem Unternehmen länger treu bleiben, ist dadurch höher.
- Moderner Rekrutierungsweg: Jeder vierte Arbeitnehmende hat seine Stelle durch eine Mitarbeiterempfehlung erhalten. Vor allem bei den Jüngeren (Jahrgang 1994-2002) zeigt sich, dass Bewerbungen über diesen Weg im Trend liegen – dort ist es sogar jeder dritte. Mitarbeiterempfehlungen sind somit insbesondere für die Rekrutierung der Arbeitnehmenden von morgen effektiv.
Die Zahlen überzeugen
- 58 Prozent der großen deutschen Unternehmen und 38 Prozent der KMU nutzen Mitarbeiterempfehlungen zur Stellenbesetzung.
- Dreiviertel der Unternehmen halten Mitarbeitende, die über eine Empfehlung eingestellt wurden, für loyaler und passender zur Unternehmenskultur.
Mitarbeiter werben Mitarbeiter: Unsere Tipps
Tipp 1: Informieren Sie Ihre Beschäftigten über relevante offene Stellen.
Die Grundlage für ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm ist, die Mitarbeitenden über relevante offene Stellen zu informieren. Nutzen Sie dafür alle Wege, die Ihnen zur Verfügung stehen: Intranet, E-Mail, Social Media oder schwarzes Brett. Sollte Sie in Ihrem Unternehmen nach neuen Fachkräften suchen, teilen Sie das am besten mit Angaben zu Qualifikationen und Tätigkeiten direkt Ihren Mitarbeitenden mit.
Tipp 2: Ermutigen Sie Ihre Mitarbeitenden zu Empfehlungen.
Wissen Ihre Beschäftigten nicht, wie auf eine Empfehlung reagiert wird, sind sie zurückhaltend – auch wenn sie vielleicht die perfekte Kandidatin oder den perfekten Kandidaten für eine Stelle kennen. Kommunizieren Sie in persönlichen Gesprächen, Aushängen und über das Intranet klar und deutlich, dass Sie sich über Empfehlungen freuen und, dass mit diesen offen und wertschätzend umgegangen wird. Machen Sie Ihren Mitarbeitenden deutlich, dass sie nicht für die Arbeitsleistung der auf ihre Empfehlung eingestellten Mitarbeitenden verantwortlich sind. Auch wenn sich ein Neuzugang, den Sie über eine Empfehlung eingestellt haben, als Fehlgriff entpuppt, tragen Führungspersonal und Personalabteilung die Verantwortung für die Einstellung. Haben Sie in Blick, dass viele Ihrer Beschäftigten Netzwerke haben, die für die Rekrutierung von Nutzen sein können. Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihre Vakanzen über die eigenen Netzwerke wie (Facebook, LinkedIn, Xing oder Instagram) zu teilen. So können Sie die Reichweite Ihrer Mitarbeitenden nutzen, auch ohne selbst eigne Netzwerke und Social-Media-Auftritte aufbauen zu müssen. Verwenden Sie hierzu bei Ihren Stellenangeboten „Share-Buttons“, sodass diese mit wenigen Klicks geteilt werden können.
Tipp 3: Belohnen Sie Ihre Beschäftigten.
Viele Unternehmen belohnen ihre Mitarbeitenden für eine erfolgreiche Empfehlung mit einer Geldprämie. Geld, das gut investiert ist, wenn man bedenkt, was die Besetzung einer Stelle Unternehmen kostet. Aber auch sachliche Prämien haben ihre Vorteile. Während die Aufmerksamkeit gegenüber einer Überweisung eher schnell schwindet, bleiben verschenkte Erlebnisse in Erinnerung und sorgen für eine positive Stimmung. So bleibt es sicherlich kein Geheimnis, wenn jemand seinen Erlebnisgutschein für einen Fallschirmsprung eingelöst hat – und darüber vielleicht sogar in der Mitarbeitendenzeitung oder dem Intranet berichtet wird. Restaurant-, Wellness- oder Konzertgutschein oder ein paar zusätzlichen Urlaubstage, sind alles interessante Optionen.
Tipp 4: Gestalten Sie das Mitarbeiterempfehlungsprogramm transparent.
Überlegen Sie sich genau, unter welchen Voraussetzungen Sie eine Prämie für eine Mitarbeiterempfehlungen ausgeben und kommunizieren Sie diese deutlich. Gibt es die Belohnung, wenn es zur Einstellung kommt oder erst, wenn der oder die neue Angestellte die Probezeit gemeistert hat? Machen Sie die Bedingungen, an die die Ausgabe der Prämie geknüpft ist, transparent, um Enttäuschungen in der Belegschaft zu vermeiden.
Tipp 5: Geben Sie ihren Mitarbeitenden Feedback zu ihrer Empfehlung.
Nur 20 Prozent aller Mitarbeitenden erhalten eine Rückmeldung über das Ergebnis ihrer Empfehlung. Gleichwohl ist es für sie wichtig zu wissen, inwiefern sie dem Unternehmen durch die Empfehlung geholfen haben. Denn 60 Prozent der Mitarbeitenden, geht es bei einer Empfehlung darum, dem Unternehmen einen Vorteil zu verschaffen. Berücksichtigen Sie beim Geben des Feedbacks jedoch stets unseren zweiten Tipp und machen Sie Ihre Mitarbeitenden nicht für die Leistung der oder des Empfohlenen verantwortlich.