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Mit Weiterbildung Fachkräfte binden

Mit Weiterbildung Fachkräfte binden


Zuletzt aktualisiert: 10. Oktober 2022

Wie die Firma Stuck-Belz Mitarbeitende weiterbildet und damit langfristig von sich überzeugt. 

Alten Gebäuden ihren Glanz zurückgeben: Das hat sich das Unternehmen Stuck-Belz schon  vor mehr als 70 Jahren zur Aufgabe gemacht. Der Spezialist für Stuck, Putz und Trockenbau mit Sitz in Bonn saniert Immobilien und fertigt Stuck neu an. Dabei setzen die Fachkräfte genauso auf Handwerkskunst wie neue Technik - etwa Stuck aus dem 3-D Drucker. Insgesamt hat das Unternehmen 22 Mitarbeitende.

Herausforderung: Mitarbeiter weiterbilden - und dadurch binden  

Geschäftsführer Michael Christmann hat zunehmend ein Problem, das die meisten Führungskräfte im Handwerk kennen: gute Mitarbeitende zu finden und langfristig im Betrieb halten. Deshalb versucht Christmann, sein Unternehmen gezielt attraktiv zu machen. Ein Schlüssel dabei: den Mitarbeitenden Weiterbildungen ermöglichen und sie so binden.  

Das Unternehmen hat eine digitale Datenbank eingeführt, auf die die Beschäftigten per App mit ihrem Handy zugreifen können. Die einzelnen Arbeitsschritte für Sanierungen können dokumentiert und mit Beispielbildern zusammengefasst werden. Christmann vergleicht das mit einem Fachbuch - ein Fachbuch, das die Menschen im Unternehmen selbst geschrieben haben. Dinge, die sonst verloren gingen, wenn die jeweiligen Mitarbeitenden nicht mehr für das Unternehmen arbeiten würden. Er selbst schaut regelmäßig über die Einträge und korrigiert sie bei Bedarf.  

Hilfe durch KMU-Förderprogramm 

Die Idee entstand in einer Beratung im Rahmen des Förderprogramms unternehmensWert:Mensch. Das Programm richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten. Es soll helfen, langfristige Personalstrategien zu entwickeln. In einer kostenlosen Erstberatung wird der Handlungsbedarf analysiert und die Förderung besprochen. Dann kommt es zu einer Beratung im Unternehmen. Am Ende wird das Erreichte in einem Gespräch ausgewertet.  

Doch das ist nicht alles. 2018 - zum 70-jährigen Bestehen der Firma - wurde ein internes Weiterbildungsprogramm gegründet. “Belz-Akademie” heißt es. Dabei geht es darum, besonders die jüngeren Mitarbeitenden und Auszubildenden zu schulen. Berufsspezifische Lücken füllen, die die Schule nicht gefüllt hat. Zu den Themen zählen zum Beispiel Selbstorganisation und Kundenkommunikation.  

Drei Weiterbildungstage pro Jahr für jeden Mitarbeiter  

Alle Mitarbeitenden bekommen die Möglichkeit, an Weiterbildungen teilzunehmen. Dazu sind jedes Jahr drei Weiterbildungstage pro Person eingeplant. Alle dürfen sich eine Weiterbildung aussuchen, auf die sie Lust haben. Die Voraussetzung: Sie soll mit dem Job zu tun haben. Oft handelt es sich um externe Fortbildungen in der Industrie oder gemeinsame Veranstaltungen mit Geschäftspartnern.  

Ein Mitarbeiter hat sich zum Beispiel dafür entschieden, sich beim freien Antragen von Stuck-Dekorationen weiterzubilden. Es ging um das Modellieren von kleinen Rosetten. Die Weiterbildung und auch die Arbeit an sich mache mehr Spaß, wenn man nicht immer im gleichen Trott bleibe. Denn so werde auch der Kopf trainiert. “Ich kann dadurch natürlich mein Wissen erweitern, meine Fähigkeiten erweitern. Es ist immer gut, auf dem neuesten Stand zu bleiben”, sagt er.  

Weiterbildung: Vorteile für Mitarbeitende, Unternehmen und Kunden 

Geschäftsführer Christmann hält Weiterbildungen für wichtig, um erfolgreich bei der Fachkräftebindung zu sein. In einem härter werdenden Konkurrenzkampf um Mitarbeitende gehört dazu, ein attraktives Arbeitsumfeld und gute Zukunftsperspektiven zu bieten. “Ich bin überzeugt davon, dass die Weiterbildungen dazu führen, dass sich ein Mitarbeiter dem Unternehmen viel verbundener fühlt als einem, in dem das nicht stattfindet”, sagt Christmann. “Und am Ende des Tages profitiert ja nicht nur der Mitarbeiter von den Weiterbildungen, sondern auch wir als Unternehmen und natürlich auch unsere Kunden”, sagt Christmann. “Mehr Fachkompetenz in der Belegschaft bedeutet auch qualitativ gute Arbeit.”  
 

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