Im Idealfall haben Sie eine Personalbedarfsplanung, aus der Sie – unter Berücksichtigung der Unternehmensstrategie – den Weiterbildungsbedarf Ihrer Mitarbeitenden ableiten können. Dieser Idealfall stellt in kleinen und mittleren Unternehmen aber eher die Ausnahme als die Regel dar. Dennoch haben Sie verschiedene Möglichkeiten, den Weiterbildungsbedarf Ihrer Mitarbeitenden zu erkennen. Nutzen Sie zum Beispiel Mitarbeitergespräche, um zur Planung einer Weiterbildung ins Gespräch zu kommen. Auch Mitarbeiterbefragungen eignen sich, um Weiterbildungswünsche zu erfahren.
In einigen Unternehmen können die Mitarbeitenden einen Selbsttest oder ein Quiz zu einem bestimmten Wissensgebiet durchführen, um den eigenen Wissensstand zu testen. Die Resultate geben den Führungskräften wichtige Hinweise auf notwendige Weiterbildungsmaßnahmen. Bieten Sie Ihren Mitarbeitenden auch die Möglichkeit, mit Weiterbildungswünschen auf Sie zuzukommen – sei es persönlich, schriftlich oder auch anonym.
Etwas systematischer können Sie den Weiterbildungsbedarf erheben, indem Sie erste Schritte in Richtung einer Personalbedarfsplanung machen:
- Was sind Aufgaben und Ziele des Unternehmens für die Zukunft?
- Welche Tätigkeiten fallen zukünftig an? Welche Arbeitskräfte mit welchen Kompetenzen braucht das Unternehmen?
- Verfügen Ihre Mitarbeitenden über diese Kompetenzen? Wie können die Mitarbeitenden diese Kompetenzen erlangen?
- Was sind Weiterbildungswünsche und Ziele Ihrer Mitarbeitenden?
Unter „Future Skills“ versteht man ein Bündel von Kompetenzen, die in den kommenden fünf Jahren besonders relevant sein werden. Diese können in vier Bereiche gegliedert werden:
- Technologische Kompetenzen, zum Beispiel im Umgang mit großen Datenmengen oder künstlicher Intelligenz
- Digitale Kompetenzen, zum Beispiel der Umgang mit dem Computer, Internet und gängiger Software (Digital Literacy), der Schutz von persönlichen Daten im Netz und das kritische Hinterfragen von Informationen aus dem Internet (Digital Ethics) und die Fähigkeit, mit Hilfe von digitalen Tools zusammen zu arbeiten
- Transformative Kompetenzen, um gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen und den Wandel in der Arbeitswelt zu begleiten, zum Beispiel Dialog- und Konfliktfähigkeit oder Urteilsfähigkeit, aber auch die Fähigkeit und das Interesse, sich zu verändern
- Klassische Fähigkeiten wie Problemlösungsfähigkeit, Eigeninitiative und Resilienz
Erfahren Sie in unserem Thema Future Skills mehr dazu. Sie können sich auch unseren Podcast zum Thema anhören.
Eine gesetzliche Pflicht gilt für Unterweisungen zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Arbeitsschutz oder Gesundheitsschutz (auf Basis des Arbeitsschutzgesetzes §12 oder der Gesetzlichen Unfallversicherung DGUV). Der Arbeitgeber ist verpflichtet sicherzustellen, dass die Beschäftigten regelmäßig an diesen Unterweisungen teilnehmen.