Einen „viralen Hit“ hat die Glaserei Sterz 2018 mit einem Video auf dem eigenen Facebook-Kanal gelandet. Meister-Glaser Sven Sterz lässt lässig eine Glasscheibe zersplittern – und ruft Jugendliche dann auf, sich als Lehrling zu bewerben. Passt so ein Auftritt auch zu Ihrem Unternehmen?
Schritt 2: Gehen Sie in die Analyse: Stärken, Zielgruppen, Ziele
Im Idealfall hat Ihr Unternehmen bereits einen Employer Branding Prozess durchlaufen und kennt die eigenen Stärken als Ausbildungsbetrieb. Andernfalls empfehlen wir: Befragen Sie Ihre aktuellen Azubis. Nur wer seine Stärken kennt, kann diese glaubhaft nach Außen kommunizieren.
Analysieren Sie außerdem Ihre Zielgruppe, also die Jugendlichen, die Sie als potenzielle Azubis gewinnen möchten. Methodisch empfehlen wir Ihnen, mit „Personas“ zu arbeiten: Sie entwerfen auf dem Papier fiktive Personen, die für „typische Nutzergruppen“ stehen: Z. B. Paul, 17 Jahre, Oberstufenschüler, ehemaliger Praktikant. Die Personas helfen Ihnen, sich Ihre Zielgruppe vor Augen zu führen und die Kommunikationsmaßnahmen auf die Bedürfnisse dieser Gruppe abzustimmen. Auf welchem Social Media Kanal ist Ihre Zielgruppe schwerpunktmäßig unterwegs? Diese Information hilft, den richtigen Kanal auszuwählen. Welche Themen interessieren die Zielgruppe? Nur wenn Ihre Inhalte darauf abgestimmt sind, wird Ihr Social-Media-Auftritt erfolgreich sein.
Letztlich sollten Sie klare und messbare Ziele für Ihren Social-Media-Einsatz definieren. So ein Ziel könnte z. B. lauten: Wir möchten die Link-Klicks auf unsere Karriere-Seite um 5 Prozent erhöhen.
Halten Sie die Ergebnisse Ihrer Analysen in einem Social-Media-Konzept fest. Auf diese Weise entstehe Leitlinien für Ihre weitere Arbeit.
Schritt 3: Legen Sie die Ressourcen fest, die das Unternehmen für Social Media bereitstellt
Klären Sie, welche personellen, zeitlichen und finanziellen Ressourcen Ihrem Unternehmen für Social Media zur Verfügung stehen. Ihnen muss klar sein: Nur wer mehrmals in der Woche Content produziert und mit den Usern interagiert, kann in der Social-Media-Kommunikation erfolgreich sein.
Sie möchten eine Social Media Agentur beauftragen? Eine gute Agentur erkennen Sie u. a. daran, dass sie sich intensiv mit Ihrer Unternehmensidentität beschäftigt. Auch für die Steuerung einer Agentur müssen Sie zeitliche Ressourcen einplanen.
Einige Firmen haben bereits gute Erfahrung damit gesammelt, die eigenen Auszubildenden bei der Erstellung von Social-Media-Content einzubinden. Voraussetzungen dafür sind, dass die Jugendlichen eine hohe Affinität im Umgang mit Social Media haben, freiwillig diese Aufgabe übernehmen und nicht allein gelassen werden. Ihr Social-Media-Konzept (siehe Schritt 2) sollte den Auszubildenden erläutert worden sein. Es muss einen Ansprechpartner im Unternehmen geben, der die Auszubildenden anleitet, ihnen Feedback gibt und Verantwortung übernimmt.
Schritt 4: Entscheiden Sie sich als Unternehmen für einen Social-Media-Kanal
WhatsApp, Instagram, YouTube, Snapchat, Facebook, Twitter und TikTok – das sind unter Jugendlichen die beliebtesten Netzwerke. Informationen über Ausbildungsbetriebe suchen die 12- bis 18-Jährigen vor allem über Instagram und Facebook. Entscheiden Sie, ob Ihr Unternehmen Ausbildungsmarketing auf beiden Kanälen betreibt oder sich für einen entscheidet. Für den Hinterkopf: Es ist besser, einen Kanal richtig zu pflegen, als mehrere Kanäle halbherzig. In dieser Tabelle finden Sie einige Informationen zu Instagram und Facebook, die Ihnen möglicherweise bei der Entscheidungsfindung des richtigen Kanals helfen.
Instagram | Facebook |
70% der 14-15-Jährigen, 73% der 16-18-Jährigen nutzen Instagram | 23% der 14-15-Jährigen, 39% der 16-18-Jährigen nutzen Facebook |
Ansprechende, hochwertige Bilder und Videos sind die wichtigsten Inhalte dieses Kanals. Kreative Bildideen sind Voraussetzungen, um den Kanal dauerhaft attraktiv zu machen. Die Instagram-Videoanwendung IGTV, durch die längere Videos integriert werden können, nimmt einen immer wichtigeren Stellenwert ein. | Facebook verzeiht auch weniger visuell beeindruckende, dafür aber authentische Bilder. Wichtiger als das allgemeine Design des Kanals sind zuverlässige Informationen. |
Eigener, hochwertiger Content ist ein Muss. Auf andere Beiträge kann nur durch die Nennung des Accounts („taggen“) hingewiesen werden. Die „Story-Funktion“ bietet die Möglichkeit, schnell produzierten Content mit der Community zu teilen. Storys bleiben nur 24 Stunden sichtbar. | Beiträge Dritter können auf Facebook einfach geteilt werden. Dadurch erscheint mit wenig Aufwand mehr Content im eigenen Account. |
Verlinkungen (z. B. mit der eigenen Karriere-Seite) sind nur über einen Umweg möglich. | Verlinkungen (z. B. auf die Karriere-Seite) sind leicht möglich. |
Instagram ist „der“ Kanal für Lifetyle-Trends (Mode, Reisen, etc.). User lassen sich von packenden Bildern inspirieren. | User nutzen Facebook, um sich mit anderen Usern zu vernetzen und zur Informationsbeschaffung. Veranstaltungsankündigungen spielen eine wichtige Rolle. |
Schritt 5: Erstellen Sie Social-Media-Content für ein erfolgreiches Ausbildungsmarketing
Sie fragen sich, welche Inhalte potenzielle Auszubildende ansprechen? Hier einige Anregungen:
Lassen Sie sich inspirieren, aber finden Sie bei der Content-Erstellung Ihren eigenen Stil! Legen Sie einen Redaktionsplan an, in dem Sie Content-Ideen speichern. Wiederkehrende Formate schaffen auf Social Media übrigens einen Wiedererkennungswert und binden Interessierte an einen Kanal. Mit einem Redaktionsplan stellen Sie sicher, dass Ihnen die Ideen nicht ausgehen. Und dass Sie Ihre Zielgruppe mindestens zwei Mal pro Woche mit einschlägigen Postings erreichen.
Weitere Informationen zu Ausbildungsmarketing und Social Media in Unternehmen: