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Authentisches Azubi-Marketing

Authentisches Azubi-Marketing

„In den letzten Jahren wird es zunehmend schwieriger, geeignete Azubis zu finden“ berichtet Anja Kunze. Sie arbeitet seit 2017 im Marketing von Elektror – einem international führenden mittelständischen Hersteller von Industrieventilatoren. Deshalb wird es für Elektror immer wichtiger, aktiv auf Jugendliche zuzugehen, die sich gerade beruflich orientieren. Am besten dort, wo sie sich auch privat aufhalten – in den sozialen Medien.

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Verschiedene Social Media Kanäle bespielen 

Das Marketing zur Gewinnung von Azubis ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der Unternehmensstrategie von Elektror. Das mittelständische Unternehmen setzt dabei auf verschiedene Methoden: Recruiting-Messen, Kooperationen mit Schulen und Tage der offenen Tür in den Produktionsstandorten. In letzter Zeit investiert die Marketing-Spezialistin Anja Kunze jedoch immer mehr Ressourcen in die Social-Media-Präsenz des Unternehmens. Sie weiß: Klassische Anzeigen in der Zeitung werden von jungen Menschen kaum noch wahrgenommen. 

Azubi-Marketing findet bei Elektror auf mehreren Kanälen statt. „Besonders Instagram eignen sich dafür, da sich Jugendliche hier auch privat aufhalten“, schildert Kunze ihre Erfahrungen. LinkedIn hingegen sei für die Kommunikation mit Kundinnen und Kunden und Lieferantinnen und Lieferanten wichtig, aber zur Ansprache von Azubis eher ungeeignet. Kunze empfiehlt, für jede Plattform eigene Inhalte zu produzieren. Ein guter Post bei LinkedIn könne für Instagram völlig ungeeignet sein. Besonders bei den Bildern und der Sprache ist die Anpassung an die Plattform wichtig, führt Kunze aus. Auf Facebook und Instagram verwendet Elektror eher Alltagssprache und satte, farbbearbeitete Bilder. Bei LinkedIn ist ein nüchterner Auftritt nach Ansicht des Unternehmens zielführender. 

Die Zielgruppe kennen 

Elektror nutzt soziale Medien vor allem, um Auszubildende für kaufmännische Berufe zu gewinnen. „Bei gewerblich-technischen Berufen, also Industriemechanikern, Elektronikern, Mechatronikern oder technischen Produktdesignern mussten wir leider die Erfahrung machen, dass soziale Medien für die direkte Ansprache zum Ausbildungsangebot eher wenig geeignet sind“, räumt Kunze ein.  
Facebook und Instagram bieten für zielgruppengerechtes Marketing die ideale Lösung. Wenn man auf diesen Plattformen bezahlte Werbung schalten will, kann man die Empfängerinnen und Empfänger der Anzeigen nach verschiedensten Kriterien vorsortieren; etwa dem Alter, der Entfernung des Wohnorts vom Standort des Ausbildungsunternehmens oder den persönlichen Interessen. Somit ist sichergestellt, dass das Azubi-Marketing tatsächlich junge Menschen erreicht, die sich für eine Ausbildung interessieren. Und nicht ältere, die ohnehin keine Ausbildung planen. Außerdem ist damit eine genaue Budgetplanung möglich. 

Authentisch und nahbar 

Elektror nutzt soziale Medien, um freie Stellen für Ausbildungsplätze auszuschreiben. Doch für Kunze geht es um viel mehr: Sie möchte ein Gesamtbild vom Unternehmen erzeugen und so die Arbeitgebermarke des Unternehmens stärken (Employer Branding). Dabei zählt vor allem eins: Authentizität. Deshalb kommen auf der Instagram- und Facebookseite von Elektror immer wieder Azubis mit eigenen Erfahrungsberichten zu Wort, die bereits im Unternehmen arbeiten. Die Firma werde so für potenzielle Bewerber „nahbarer“, sagt Kunze. Und die Scheu vor der Kamera sei bei den meisten Jugendlichen im Unternehmen gering, so die Marketing-Expertin. 

Auch Bilder aus dem Produktionsalltag geben Bewerberinnen und Bewerbern einen guten Einblick in das Unternehmen. Und wer könnte bessere Bilder aus der Produktion machen als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? 90 Prozent der Bilder für den Elektror Instagram Kanal werden deswegen von den Fachabteilungen Elektrors selbst geschossen – die leistungsstarken Kameras moderner Smartphones machen es möglich. Eine Hilfestellung für die Amateurfotografen stellen kurze Guidelines dar, die Kunze und ihr Team erstellt haben. Darin wird unter anderem erklärt, welche Perspektiven und Motive bei Instagram gut ankommen, mit welcher Auflösung die Bilder fotografiert werden sollten oder was es bei der Positionierung zum Licht zu beachten gilt.

Screenshot aus dem Social-Media-Account mit schweißendem Mitarbeiter auf dem Foto

Am Ball bleiben 

Ein guter Social-Media-Auftritt sieht spielerisch leicht aus. Doch der damit verbundene Aufwand ist nicht zu unterschätzen. „Man muss sich im Vorhinein bewusst sein, dass man die entsprechenden Ressourcen bereitstellen muss“, erklärt Kunze. Ein Kanal pflege sich nicht so nebenbei. Es sei zwar schwer, den zeitlichen Aufwand für das Azubi-Marketing auf den sozialen Medien zu definieren. Kunze schätzt aber, dass hinter ihrer Social-Media-Strategie mindestens eine 50-Prozent Stelle steckt.  
Pro Woche strebt Elektror an, zwei Posts auf den Social-Media-Kanälen abzusetzen und auf Kommentare der Nutzerinnen und Nutzer einzugehen. Dafür erstellt die Marketing-Abteilung des Unternehmens sechs bis acht Wochen im Voraus einen Redaktionsplan – eine Art Fahrplan für die Posts in diesem Zeitraum. Um den organisatorischen Aufwand so gering wie möglich zu halten, erfolgt die Freigabe der Inhalte, die in den sozialen Medien geteilt werden, einmal pro Monat. 
Vor allem im Business-to-Business (B2B) Bereich, in dem Elektror tätig ist, ist es schwer, eine wachsende Zahl von Followern zu gewinnen. Elektror hat mittlerweile 375 Follower bei Instagram. „Das hat aber auch einige Monate gedauert“ erinnert sich Kunze. 

 

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