Bewerbungsverfahren gestalten
Bei der Rekrutierung aus dem Ausland kann es vorkommen, dass Ihnen Kandidatinnen und Kandidaten mit Qualifikationen begegnen, die nicht unmittelbar mit deutschen Abschlüssen vergleichbar sind. Ihr Stellenprofil sollte daher nicht Abschlüsse, sondern Fähigkeiten und Fertigkeiten benennen, die für die Tätigkeit erforderlich sind. Dies können zum Beispiel Erfahrungen im Umgang mit bestimmten Werkzeugen oder Produktionsverfahren sein.
Seien Sie offen, wenn die eingereichten Unterlagen nicht den deutschen Bewerbungsstandards entsprechen. Achten Sie statt auf rein formale Qualifikationen lieber auf Kompetenzen und Erfahrungen Ihrer Bewerberinnen und Bewerber.
Stellenanzeigen erstellen
Um Ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu unterstreichen, empfiehlt es sich, vorhandene Integrations- und Unterstützungsangebote in der Stellenausschreibung zu thematisieren. Benennen Sie hierzu konkrete Angebote in der Stellenausschreibung, wie beispielsweise Hilfe bei der Wohnungssuche oder eine Unterstützung beim Spracherwerb.
Die gängigen Bewerbungs- und Rekrutierungswege können von Land zu Land sehr unterschiedlich sein. Informieren Sie sich daher über die Suchwege ihrer Zielgruppe. Zudem können Sie auf bestehende Netzwerke Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückgreifen, die sie beispielsweise aufgrund eines Migrationshintergrundes oder im Rahmen eines Auslandsaufenthaltes aufgebaut haben.
Unterstützung bei der Rekrutierung
Bei der Rekrutierung internationaler Fachkräfte sollten Sie frühzeitig den Kontakt zu Ihrer örtlichen Agentur für Arbeit suchen und sich nach konkreten Unterstützungsmöglichkeiten erkundigen. Hierzu gehört auch das von der europäischen Kommission koordinierte EURES-Portal zur beruflichen Mobilität. Dieses bietet kostenlose Informations-, Beratungs- und Vermittlungsdienstleistungen für die Beschäftigung von internationalen Fachkräften an.
Flankierend zum Fachkräfteeinwanderungsgesetz werden in jedem Bundesland so genannte „Regionale Koordinationsstellen Fachkräfteeinwanderung“ eingerichtet, deren Aufgabe es vor allem ist, kleine und mittlere Unternehmen in enger Kooperation mit dem örtlichen Arbeitgeber-Service der Bundesagentur für Arbeit zu den neuen Möglichkeiten und Prozessen der Fachkräfteeinwanderung zu informieren.
Bewerbungs- und Einstellungsverfahren gestalten
Bewerbungsunterlagen unterscheiden sich von Land zu Land teilweise erheblich, seien Sie offen für Unterlagen, die nicht den deutschen Standards entsprechen. Schätzen Sie Ihre Bewerberin oder Ihren Bewerber nicht nur anhand der formalen Qualifikationen und Zeugnisse ein, sondern ziehen Sie Lebens- und Berufserfahrung mit ein. Auch interkulturelle Kompetenzen und vorhandene Sprachkenntnisse sind ein nicht zu unterschätzender Mehrwert für Unternehmen.
Aufgrund der teilweise großen Entfernung empfiehlt es sich, das Bewerbungsgespräch über das Telefon oder das Internet, am besten als Videokonferenz, zu führen. Klären Sie vor dem Gespräch, in welcher Sprache das Gespräch ablaufen wird und sorgen Sie dafür, dass auf beiden Seiten genügend Sprachkenntnisse vorhanden sind. Es kann sinnvoll sein eine Person mir entsprechenden Sprachkenntnissen einzubeziehen. Möchten Sie den Kandidaten oder die Kandidatin persönlich vor Ort kennenlernen, klären Sie frühzeitig, ob hierfür ein Einreisevisum notwendig ist und wer die Kosten hierfür übernimmt.