Die gestiegene Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen hat in den letzten Jahren bereits dazu beigetragen, Fachkräfteengpässe zu lindern. Denn ohne die gestiegene Erwerbstätigkeit der Frauen hätte sich die Fachkräftesituation in einigen Bereichen noch deutlich stärker verschlechtert. Dennoch bieten Frauen auch heute noch ungenutzte Fachkräftepotenziale, die Sie für Ihrem Unternehmen erschließen können, indem Sie eine optimale Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen. Denn Frauen leisten in den meisten Familien immer noch den größten Teil der Kinderbetreuung und Pflegearbeit. Mit flexiblen Arbeitszeitmodellen wie beispielsweise Teilzeitjobs mit variablem Stundenumfang, können Sie weibliche Fachkräfte (noch) besser für sich gewinnen für sich gewinnen.
Nutzen Sie die Vielfalt flexibler Arbeitszeitmodelle...
Unter dem Begriff der flexiblen Arbeitszeit wird eine ganze Reihe verschiedener Arbeitszeitmodelle zusammengefasst. Die am weitesten verbreiteten sind dabei verschiedene Varianten von Teilzeit, Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit, Telearbeit und Homeoffice. Dagegen sind Arbeitszeitkonten, Jobsharing oder das mobile Arbeiten bislang überwiegend in großen Unternehmen zu finden. Doch allein die Beschäftigung in Teilzeit bietet Ihnen vielfältige Optionen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Ihrem Unternehmen – nicht nur für Frauen – zu verbessern.
Generell gilt eine Beschäftigung als „Teilzeitarbeit“, wenn Arbeitnehmerinnen oder Arbeitnehmer vereinbarungsgemäß nicht die normalerweise übliche bzw. tarifvertraglich festgelegte volle Arbeitszeit in Anspruch nehmen. Das bedeutet, wenn Ihr Unternehmen üblicherweise eine 38-Stunden-Woche vorsieht, gilt eine Beschäftigung mit 35 Stunden wöchentlicher Arbeitszeit in Ihrem Unternehmen ebenso als Teilzeitarbeit, wie eine Beschäftigung, die lediglich fünf Wochenstunden umfasst.
Neben der Flexibilität des Stundenumfangs, muss auch die Verteilung der zu leistenden Arbeitsstunden nicht gleichmäßig auf alle Tage der Woche erfolgen. Alternative Formen sind beispielsweise:
- Feste ganze Wochentage, z. B. ausschließlich montags und mittwochs in Vollzeit
- Turnusteilzeit, z. B. eine freie Woche folgt auf eine Woche Vollzeitarbeit
- Individuelle Teilzeitarbeit durch Arbeitszeitkonten: Trotz vertraglich reduzierter Arbeitszeit wird weiterhin Vollzeit gearbeitet. Die „Überstunden“ werden auf einem Zeitkonto angespart und können beispielsweise für ein Sabbatical genutzt werden.
- Team-Teilzeit: Die Beschäftigten stimmen im Team die jeweilige persönliche Arbeitszeit ab, während Sie als Arbeitgeber nur die Anzahl der Personen vorgeben, die in einem bestimmten Zeitabschnitt anwesend sein müssen.
Eine optimale Vereinbarkeit von Familie und Beruf erreichen Sie, indem Sie das größtmögliche Maß an Flexibilität gewähren. Das bedeutet beispielsweise, Beschäftigungsverhältnisse in Teilzeit – sprich einem reduzierten Stundenumfang – die je nach Bedarf auch in Form von Telearbeit bzw. Homeoffice abgeleistet werden können. Vertrauensarbeitszeit ermöglicht ihren Beschäftigten zudem das größtmögliche Maß an Autonomie bei der Arbeitszeitgestaltung, da sowohl die formale Zeiterfassung als auch die Anwesenheitskontrolle entfallen.
Insbesondere für Fach- und Führungskräfte bietet sich zudem das Jobsharing an, bei dem sich zwei Beschäftigte zeitlich und/oder inhaltlich einen Arbeitsplatz teilen. Voraussetzung hierfür ist eine regelmäßige Abstimmung und Informationsaustausch, also ein hohes Maß an Kommunikation. Für Ihr Unternehmen kann Jobsharing besonders dann von Vorteil sein, wenn Sie für eine bessere Kundenorientierung lange Servicezeiten anbieten möchten, die mit diesem Teilzeitmodell gut realisierbar sind.
…und werden Sie attraktiv für Frauen und Männer
Der größte Vorteil, den Sie von der Einführung flexibler Arbeitszeiten haben, ist, dass Sie nicht nur Frauen damit ansprechen, sondern auch Männer. Denn verschiedene Studien zeigen, dass sich auch Männer flexiblere Arbeitszeiten wünschen. Es ist zu beobachten, dass sich die Arbeitszeitwünsche von Frauen und Männern seit einigen Jahren annähern. Insbesondere das Modell der sogenannten „großen Teilzeit“ wird von beiden Geschlechtern präferiert (DIW 2018). Das bedeutet, viele Männer und Frauen wünschen sich einen Beschäftigungsumfang, der zwar geringer ist, als bei einer regulären Vollzeitbeschäftigung, aber über 20 Stunden pro Woche liegt. Dies ermöglicht ein höheres Maß an Flexibilität und somit eine bessere Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben.