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An- und Ungelernte

An- und Ungelernte

Durch Weiterbildung von An- und Ungelernten können Sie einen Teil Ihres Fachkräftebedarfs sichern. Viele Betriebe gehen diesen Weg.

Bilden Sie Ihre An- und Ungelernten zu Fachkräften weiter. Fördern Sie die Grundbildung Ihrer Mitarbeiter und verbessern Sie deren Arbeitsergebnisse und Einsatzmöglichkeiten. Nutzen Sie bestehende Förderprogramme.

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Investieren Sie in Weiterbildung und Grundbildung

Die Ausbildung von jungen Menschen ist zwar der Grundpfeiler der Fachkräftesicherung für viele Betriebe. Doch teilweise ist es gar nicht so einfach, Auszubildende zu finden. Gleichzeitig gibt es immer noch viele Menschen ohne qualifizierte Ausbildung in Deutschland. Sie übernehmen oft an- und ungelernte Tätigkeiten. Vielleicht auch in Ihrem Betrieb? Häufig wären diese Beschäftigten bereit, sich weiterzubilden und anspruchsvollere Aufgaben zu übernehmen. Geben Sie diesen Menschen eine Chance. Das fördert bei Ihren Beschäftigte Motivation und Verbundenheit gegenüber Ihrem Unternehmen. Als Arbeitgeber lohnt es sich, ein offenes Auge für die Potenziale Ihrer Mitarbeitenden zu haben und über Qualifizierungen auch für An- und Ungelernte nachzudenken. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie dabei am besten vorgehen und welche Möglichkeiten Sie haben. 

Den Soll- und Ist-Zustand analysieren

Prüfen Sie zunächst Ihren aktuellen und vorhersehbaren Personalbedarf. Analysieren Sie rechtzeitig, welche Arbeitskraft und Kompetenz Sie benötigen. So beugen Sie einem Fachkräfteengpass vor. Machen Sie sich klar: Wie wird sich Ihr Unternehmen voraussichtlich in der nächsten Zeit entwickeln? Können Sie diese Entwicklung mit Ihren Produktionsmitteln und Ihrem Personal stemmen? Überlegen Sie außerdem, welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Sie gezielt zu Fachkräften weiterbilden können. Welche An- und Ungelernten eigenen sich zudem für eine entsprechende Qualifikation? Welche Beschäftige ohne Grundbildung haben Potenzial? 

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An- oder ungelernte Beschäftigte

Was versteht man unter an- und ungelernt?

Als an- und ungelernt bezeichnet man Personen, die über keine formale berufliche Ausbildung verfügen. Das können sein: 

  • Jüngere Personen, die ihr Studium oder ihre Ausbildung abgebrochen haben 
  • Beschäftigte mit Migrationshintergrund, deren Abschluss in Deutschland nicht anerkannt ist 
  • Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die unmittelbar nach der Schule ins Arbeitsleben eingestiegen sind 
  • Menschen mit einem Berufsabschluss, der aber im aktuellen Arbeitsmarkt nicht mehr von Nutzen ist 
  • Berufswechsler, die seit mehr als vier Jahren in einem Beruf arbeiten, der nichts mit ihrem ursprünglichen Abschluss nichts zu tun hat 

Die passende Weiterbildungsform finden 

Wenn Sie nach passenden Weiterbildungsmaßnahmen für An- und Ungelernte suchen, sollten Sie deren aktuellen Wissensstand im Blick haben. Machen Sie sich außerdem das Ziel der Weiterbildung klar.  

Welche Qualifizierungsform passt zu Ihren Beschäftigten? 

Aufgabenspezifische Schulung
Hier qualifizieren sich an- und ungelernte Angestellte durch eine Schulung für eine spezielle Aufgabe.  

Teilqualifikation
Die Angestellten erwerben einzelne Teile oder Module eines Ausbildungsberufs. Jedes Modul stellt eine geschlossene Einheit dar und kann mit einem Zertifikat abgeschlossen werden. Hat der oder die Angestellte alle Module absolviert, hat er oder sie den Ausbildungsberuf erlernt.    

Berufsabschluss mit Externenprüfung
An der Abschlussprüfung dürfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Berufserfahrung teilnehmen. Sie müssen vorher keine duale Berufsausbildung (vollständig) durchlaufen haben.  

Betriebliche Umschulung
Qualifizierte Beschäftigte durchlaufen eine verkürzte duale Ausbildung, wenn sie wegen Einschränkungen (zum Beispiel als Folge eines Unfalls oder einer Krankheit) ihren ursprünglichen Beruf nicht mehr ausüben können.   

"New Plan" hilft weiter

Sie sind nicht sicher, welche Qualifizierung die richtige ist? Das Selbsteinschätzungstool „New Plan“ der Bundesagentur für Arbeit hilft bei der Suche weiter. Beschäftige erfahren hier mehr zu ihren Stärken und Schwächen. Auf dieser Grundlage erhalten sie dann Vorschläge für passende Weiterbildungsmöglichkeiten. Auch eine persönliche Beratung ist möglich. Denn für den Erfolg Ihres Unternehmens ist es elementar, das vorhandene Potenzial Ihrer Mitarbeitenden zu erkennen und richtig einzusetzen. 

Unterstützungsangebote  

Nutzen Sie die Förderung nach dem Qualifizierungschancengesetz (QCG) ehemals WeGebAU:  

Von der Förderung können folgende Personengruppen profitieren:  

  • geringqualifizierte Arbeitnehmer,  
  • Arbeitnehmer, die vom strukturellen Wandel betroffen sind,  
  • Arbeitnehmer, die von der Digitalisierung betroffen sind und  
  • Arbeitnehmer ohne Berufsabschluss  

Arbeitsagenturen übernehmen oft die Kosten für Lehrgänge. Sie als Arbeitgeber haben außerdem die Möglichkeit, einen Zuschuss zum Arbeitsentgelt zu erhalten.  

Ob klassische Weiterbildung von Mitarbeitenden oder Beschäftigung von förderbedürftigen Gruppen wie An- und Ungelernte. Hier finden Sie Tipps zu staatlichen Förderangeboten.

Mehr erfahren

Beschäftigte mit fehlender oder mangelnder Grundbildung

Was versteht man unter Grundbildung? 

Verfügen Beschäftigte weder über einen qualifizierten Abschluss noch über elementare Kenntnisse, um eine Ausbildung zu absolvieren, mangelt es ihnen an Grundbildung. Der Begriff Grundbildung bezeichnet Qualifikationen, die für die Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben elementar sind.  

Zur Grundbildung zählen zum Beispiel:   

  • Lese-, Schreib- und Sprachkompetenzen 
  • Grundrechenarten 
  • IT-Grundlagen 
  • Sozialkompetenzen, Teamfähigkeit und Selbstorganisation 
  • Berufsfelder 
  • Gesundheitsbildung 
  • Finanzielle Grundbildung 
  • Kulturelle und politische Bildung 

Mangelnde oder fehlende Grundbildung erkennen 

Woran erkennen Sie überhaupt Defizite in der Grundbildung Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?  

  • Schriftliche Unterlagen sind fehlerhaft.  
  • Die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter reagiert nicht auf schriftliche Einladungen.  
  • Die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter meidet Situationen, die von der Routine am Arbeitsplatz abweichen.  

Aktiv werden

Wie sprechen Sie die betroffene Person am besten an?  

  • Achten Sie auf eine sensible und persönliche Ansprache.  
  • Betroffenen ist es oft unangenehm, ohne Grundbildung zu sein. Diskretion ist darum wichtig. 
  • Nennen Sie konkrete Situationen, in denen Ihnen einen fehlende oder mangelhafte Grundbildung der bzw. des Angestellten aufgefallen ist.  
  • Verurteilen Sie die Mitarbeiterin oder den Mitarbeiter nicht.   
  • Bieten Sie Hilfe an.  

Passende Angebote finden 

Wo liegt der konkrete Weiterbildungsbedarf?  

  • Finden Sie gemeinsam mit der Angestellten oder dem Angestellten heraus, in welchem Bereich eine Weiterbildung sinnvoll wäre. Dazu können Sie das Selbsteinschätzungstool “New Plan” der Bundesagentur für Arbeit nutzen.  
  • Möglicherweise lohnt es sich dabei, eine dritte Person hinzuzuziehen. Achten Sie dabei auf ein Vertrauensverhältnis zwischen den Beteiligten.  
  • Berücksichtigen Sie: Die Anforderungen an die Mitarbeiter können je nach Arbeitsplatz unterschiedlich sein.  

Wie wählen Sie das passende Grundbildungsangebot aus?  

  • Fragen Sie sich: Welche Unterstützung braucht Ihre Mitarbeiterin oder ihr Mitarbeiter, um die Arbeitsaufgaben effektiver erfüllen zu können?  
  • Orientieren Sie sich bei der Auswahl der Kursinhalte an den Arbeitsplatzanforderungen und dem persönlichen Gespräch.  
  • Bildungswerke der Wirtschaft, Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern bieten arbeitsplatzbezogene Grundbildungsangebote an: www.adbw.org, www.alphagrund-projekt.de   
  • Volkshochschulen verfügen über ein allgemeines Angebot.  

Vorteile durch die Vermittlung von Grundbildung

Potenzial Ihrer Mitarbeitenden erkennen und richtig einsetzen

  • Arbeitsergebnisse werden verbessert sowie Arbeitsanweisungen und Informationen werden verstanden.
  • Die Fehlerquote bei der Auftragsbearbeitung und Nutzung von Maschinen geht zurück.
  • Kommunikations- und Teamfähigkeit werden erhöht und Fehlzeiten sinken.
  • Arbeitsmotivation und Bereitschaft zu Weiterbildungsmaßnahmen werden gesteigert.

“AlphaGrund” hilft weiter

Nutzen Sie das Programm von AlphaGrund:
Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten hierbei maßgeschneiderte Nachschulungen in der Grundbildung. Das Angebot reicht vom Lesen und Rechnen über arbeitsplatzrelevante Sprachschulungen bis hin zu Grundlagenwissen für den PC. Auch das Erlernen sozialer Kompetenzen ist ein Teil des Angebots. Die Teilnahme ist kostenlos. 
Mehr Informationen erhalten Sie unter www.alphagrund-projekt.de 

Grafikstrecke An- und Ungelernte weiterbilden