Fachkräfteengpässe in Unternehmen
Regionale Fachkräftesituation und Mobilität
Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung untersucht regelmäßig die Situation am Arbeitsmarkt. Die Kernfrage der Studien: In welchen Berufen fehlt es an Fachkräften? Im Fokus der neuesten KOFA-Studie „Fachkräfteengpässe in Unternehmen – Regionale Fachkräftesicherung und Mobilität“ stehen nun erstmals regionale Unterschiede zwischen Fachkräfteengpässen. So werden die Schwierigkeiten, die in den einzelnen Regionen bestehen, deutlicher sichtbar gemacht – denn nicht jeder Beruf ist in jeder der 156 Regionen gleich stark von Engpässen betroffen. Durch diese Regionalität bieten die neuen Zahlen einen großen Mehrwert. Sie machen Unternehmen vor Ort deutlich, wie es um die Situation im Bundesland oder Arbeitsagenturbezirk bestellt ist.
Stellenbesetzungsprobleme sind inzwischen ein flächendeckendes Phänomen, denn jede zweite Stelle wird aktuell in Engpassberufen ausgeschrieben.
Immer mehr Mittelständler spüren die zunehmenden Fachkräfteengpässe, die sich seit mehreren Jahren in vielen Berufen bemerkbar machen. Während im Jahr 2011 etwa vier von zehn Stellen in Engpassberufen ausgeschrieben waren, betraf dies 2016 bereits jede zweite Stelle. Entspannung gibt es aus Sicht der Unternehmen kaum. Vor allem in Ostdeutschland hat sich die Situation zugespitzt. Von Fachkräfteengpässen sind besonders die wirtschaftsstarken Bundesländer Süddeutschlands, nämlich Bayern und Baden-Württemberg, betroffen: Zwei Drittel aller Stellen liegen hier in Engpassberufen, was bedeutet, dass viele Arbeitgeber vor Ort nicht mehr ausreichend viele passend qualifizierte Arbeitskräfte für ihren Bedarf finden. Auch innerhalb der Bundesländer ist die Lage sehr heterogen und entsprechend muss die Situation sehr differenziert betrachtet werden, wie die neue KOFA-Engpassanalyse deutlich macht. Denn in den meisten Fällen sind Berufe auch in den einzelnen Bundesländern nicht flächendeckend, sondern lediglich in bestimmten Arbeitsagenturbezirken von Engpässen betroffen.