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Transkript: Folge 98

KOFA auf dem Sofa "Vielfalt wirkt: Wie Unternehmen verborgene Potenziale heben"

Intro:
KOFA auf dem Sofa. Dein Podcast für bessere Personalarbeit im Mittelstand. Präsentiert vom Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung. 

Sibylle:
Hallo, willkommen! Mein Name ist Sybille Stippler und ich beschäftige mich schon seit mehr als einem Jahrzehnt mit Themen rund um Fachkräftesicherung und gute Personalarbeit. Ich freue mich sehr, dass du heute eingeschaltet hast und hier bei uns bist. Wenn du dich mal zurücklehnst oder die Augen zumachst und dich mal fragst: Was sind denn so typische Berufe für Jungs und für Mädchen? Ich vermute, dir kommen direkt ein paar Sachen in den Kopf. Also, ich denke zum Beispiel an Bauarbeiter mit Helm auf, wenn ich an Männerberufe denke, und an Grundschullehrerinnen, Sekretärinnen, wenn ich an Frauenberufe denke. Und das schockiert mich ehrlich gesagt ein bisschen, denn ich arbeite ja in dem Berufsfeld und bemühe mich wirklich drum, keine Scheren im Kopf zu haben. 

Über das Thema „Wie können wir denn die Potenziale von Jungs und Mädchen für den Arbeitsmarkt gut nutzen und da auch fair sein und allen eine gute Chance geben?“ – darüber spreche ich heute mit meinem Gast. Und ich freue mich sehr, dass du bei uns bist, liebe Romy Stühmeier, Geschäftsführerin im Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit. Magst du dich unseren Gästen kurz vorstellen? 

Romy:
Vielen Dank für die Einladung. Ja, ich bin Geschäftsführerin bei Kompetenz, aber nicht alleine. Wir sind eine Doppelspitze und das wirklich aus Überzeugung. Ich teile mir diese Position mit meiner Kollegin Sabine Meljes, und das zeigt ja auch schon, dass wir hier auf Vielfalt setzen – und auf unterschiedliche Arbeitszeitmodelle oder auch Führung teilen. Das ist ja auch ein wichtiges Thema, das zum Thema Vielfalt und Berufsleben gehört. 

Bei Kompetenz haben wir sehr viele Projekte, die so ein bisschen unter unseren Themenfeldern gut zusammenfassbar sind: das ist Beruf und Leben, Demografie, digitale Teilhabe, Diversity, Frauen, Innovation und MINT. Und wie man schon hört, das sind sehr viele Themen und zahlreiche Projekte, auf die wir heute sicherlich noch zu sprechen kommen. 

Und jetzt noch kurz, was wir sonst noch anbieten beim Kompetenz: Wir bieten unsere Expertise in Diversity-Prozessen an. Wir sind ein Institut der Hochschule Bielefeld und unterstützen dort im Diversity-Prozess. Aber wir haben auch eine wirklich gute Abteilung, wo wir Studien und Evaluationen durchführen. Und wir sind eine Lernorganisation, das finden wir ganz wichtig, und die Mitarbeitenden sind uns sehr wichtig bei Kompetenz. Wir versuchen, die Lebenswelten unserer Mitarbeitenden mit den Herausforderungen, die die Projektarbeit hat, zusammenzubringen und gehen da wirklich gemeinsame Wege. Und wir sind da auch sehr stolz drauf, dass wir das seit über 25 Jahren schon so gut meistern. 

Sibylle:
Ja, da hört man schon: Der Name eurer Organisation ist vielleicht ein bisschen sperrig, aber das, was ihr macht, ist eigentlich sehr, sehr nah dran an dem, was kleine und mittlere Unternehmen brauchen. Ihr seid ja selber auch ein kleines, mittleres Unternehmen, das sich durchschlägt. Und was ich ganz toll finde, ist: Das, was ihr tut, ist wissenschaftlich. Das ist natürlich gerade auch für die kleineren Betriebe eine total große Chance, von eurem Wissen zu profitieren. Gleichermaßen schreckt es sie auch manchmal etwas ab. Ist das so, dass ihr euch aber auch an kleine Unternehmen wendet – und was können die von euch bekommen? 

Romy:
Ja, auf jeden Fall. Wir haben zum Beispiel die Initiative Klischeefrei, die führen wir zusammen mit dem BIBB durch. Wir haben mittlerweile mehr als 700 Partnerorganisationen. Darunter sind auch schon Handwerksbetriebe, andere kleine und mittelständische Unternehmen, aber auch Schulen, Verwaltungen, Kitas, andere größere Unternehmen. 

Auf der Seite der Initiative Klischeefrei gibt es die Infothek, wo wirklich sehr viel Material hinterlegt ist – von Checklisten über verschiedene Informationen zu Stellenanzeigen. „Wie formuliere ich sie richtig?“ Damit fängt es ja schon mal an. Wenn ich zum Beispiel mehr Männer für mein Unternehmen ansprechen möchte oder mehr Frauen, dann achte ich darauf, wie die Gender-Codes in den Stellenanzeigen sind. 

Denkst du dir: „Anti, was ist das?“ Aber es gibt Begriffe, die eher Männer oder Frauen ansprechen. Zum Beispiel nennt man sie „kommunale“ oder „agentische Begriffe“. Das sind sowas wie „kooperativ“, „teamfähig“ – die man eher Frauen zuschreibt. Und bei den männlich besetzten sind es sowas wie „durchsetzungsstark“ und „karriereorientiert“, und das nennt man dann agentische Wörter. 

Wenn man da schon mal schaut, wie stellt man seine Stellenanzeige auf, und entdeckt da ein Ungleichgewicht, kann man relativ schnell gegenwirken, indem man eine sehr neutrale Stellenanzeige entwirft. Oder wenn man mehr Männer ansprechen möchte, macht man eine andere Gewichtung, damit man sie zielgerichtet anspricht. Solches und vieles andere kann man in der Infothek finden. 

Und egal wie groß oder klein man ist: Es hilft immer, sich erstmal einen Stand über das eigene Unternehmen zu machen. Also: Was habe ich schon, was setze ich schon um? Das auch in Gesprächen mit den Kolleginnen und Kollegen. Was nehmt ihr wahr? Wenn man etwas größer ist, kann man natürlich auch eine Beschäftigtenbefragung machen. Zuhören ist für mich immer das Schlüsselwort – also erstmal zuhören und analysieren: Was haben wir? Wo ist der Bedarf meiner jetzigen Mitarbeitenden? Wo soll es hingehen? Und überlegen: Was ist realistisch, was sind die ersten Schritte, die ich gehen kann? Und gerne in den Austausch gehen – da, wo es solche Plattformen wie die Initiative gibt. Um zu hören: Was ist schon erfolgreich bei anderen gelaufen? Wie sind sie das angegangen? Was waren Stolpersteine, die sie aber gut gemeistert haben? Und man muss das Rad nicht neu erfinden. Man kann sich im Austausch vieles aneignen, Fragen stellen und zu seiner eigenen guten Lösung kommen und Dinge adaptieren. 

Sibylle: 
Als Unternehmen können sie also etwas tun – das nehme ich mit. Sie können es schaffen, dass sie mehr Frauen für Männerberufe begeistern und mehr Männer auch für Frauenberufe. Austausch ist ein ganz wichtiges Stichwort, finde ich. Das erlebe ich auch immer wieder, dass Gespräche oft viel weiterbringen als noch so gute schriftliche Argumentationen. Wobei auch Checklisten, die ihr ja anbietet, gute Hilfestellungen sind, um ins Handeln zu kommen. Dennoch – ich vermute, du teilst diesen Eindruck – dass wir bei dem Thema Klischeefreiheit oder so Bildern, die wir im Kopf haben, Männer und Frauen betreffend, dass wir da nur im Schneckentempo vorankommen. 

Ich habe auch mal das Datentool auf eurer Webseite benutzt, wo man sehen kann, wie sich der Frauenanteil in den MINT-Berufen zum Beispiel entwickelt. Und also – da würde man sich ja durchaus mehr Geschwindigkeit wünschen. Woran liegt das aus deiner Sicht? Ist das einfach fast so eine gesellschaftliche Sache hier bei uns, vor allem auch in Westdeutschland, dass wir da so zäh und so schwierig uns nur bewegen können? 

Romy: 
Gesellschaftlicher Wandel ist immer ein sehr langer Prozess, wofür man einen langen Atem benötigt. Es sind ja Strukturen, die sich auch nicht von heute auf morgen ergeben haben, sondern die auch ihre Zeit gebraucht haben – wie sie jetzt sind. Und die wieder abzubauen, also Stereotype abzubauen, Rollenzuschreibungen abzubauen, die sich über Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte entwickelt haben – das ist wirklich ein Marathon und keine Kurzstrecke. 

Und ich finde, wenn man sich dann die Zahlen im Verhältnis dazu anschaut, sind wir auf einem sehr guten Weg. Denn wo stünden wir heute, wenn wir nicht solche Maßnahmen wie die Initiative Klischeefrei, wie Girls’ Day, Boys’ Day, Komm, mach MINT! und viele andere Maßnahmen hätten, die jungen Menschen die Welt dort draußen in der Berufswelt, im Studium aufzeigen? 

Denn wir wissen, dass Jugendliche doch sehr eingeschränkt auf den Berufsmarkt schauen. Das hat vielerlei Gründe. Und nur weil es viel gibt, heißt es nicht immer, ich kann davon Kenntnis haben – oder es überfordert mich auch. Schon in der frühen Kindheit werden Kinder in Rollen und Rollenzuschreibungen gesetzt oder gesehen und auch dahin erzogen. Und das alles klischeefrei anzugehen, braucht einfach Zeit und Entwicklung. Und ich finde, wir sind auf einem sehr guten Weg, dass sich etwas verändert. Aber jede Generation ist auch wieder eine neue Generation, die wir abholen müssen. 

Und jede Generation Eltern ist wieder eine neue Generation Eltern. Es wird ein Thema bleiben, sich immer anzuschauen: Wie wollen wir als Gesellschaft wachsen? Welchen Wandel wollen wir gemeinsam durchgehen? Und wie wollen wir zusammenleben? Was ist unser demokratisches Verhältnis, in dem wir leben wollen? Das finde ich ganz wichtig: Wir leben hier in einer Demokratie, die wir gar nicht genug schätzen können. Und dazu gehört auch Gleichstellung. Und das ist ein Menschenrecht, das wir hier haben – ein hohes Gut, an dem wir alle arbeiten müssen. 

Das hat einen hohen Einfluss auf meine Lebensplanung, meine Lebensumstände – und dazu gehört auch der Beruf, den ich ausübe. Und da finden wir es ganz wichtig, dass wir hier Chancen bauen, dass dieses wirklich tolle Angebot mit der dualen Ausbildung, mit den vielen Studiengängen, die wir haben, den Jugendlichen einen breiten Blick verschaffen kann. Und das können wir über verschiedene Projekte und Maßnahmen ermöglichen. 

Und auch Multiplikatorinnen – also Lehrkräfte, Eltern, alle, die dazugehören, Unternehmen sensibilisieren. Denn sie begleiten ja auch und sind aufnehmende Stelle. Es sind nicht nur die jungen Menschen, die wir empowern und empowern wollen, sondern wir müssen auch die andere Seite, die aufnimmt, die begleitet, genauso mitnehmen, sensibilisieren und wirksam machen. 

Alle wollen doch für ihre Kinder das Bestmögliche: dass sie ihre Potenziale, ihre Stärken, ihre Leistung zeigen können, dass sie glücklich sind. Das ist ja eigentlich das Ganze, was dahintersteckt. Jeder möchte glücklich sein, zufrieden leben können und auch von seinem Beruf leben können. Und dazu gehört genau diese Chancengerechtigkeit, die wir brauchen. Und die spiegelt sich dann eben auch in der Berufs- und Studienwahl wider. 

Sibylle: 
Ja, dass junge Menschen sozusagen aus der ganzen Bandbreite von Zukunftsoptionen schöpfen können. Dafür brauchen wir – wie du gerade angesprochen hast – eigentlich uns alle. Und ich bin auch dankbar für jede Sanitär-Heizungsbauerin, die bei mir vorbeikommt, für jeden Kindergärtner, den ich treffe. Weil ich glaube, dass diese Vorbilder überhaupt manchmal erst Möglichkeitsräume in den Köpfen entstehen lassen. 

Und da würde ich dich gerne auf einen zukunftsorientierten Punkt ansprechen. Denn ich habe so den Eindruck: Bestimmte Berufsbilder haben sich über Jahrzehnte so manifestiert – „der Mann macht das, die Frau macht das“ – und es ist wahnsinnig schwer, das mühsam aufzubrechen. Wir könnten aber bei einem Trend möglicherweise vor die Welle kommen, nämlich bei der künstlichen Intelligenz. 

Jetzt habe ich schon erste Studien gesehen, dass wir hier auch schon wieder darauf zulaufen, dass wir einen KI-Gap bekommen – also dass viel mehr Männer mit künstlicher Intelligenz arbeiten als Frauen. Hast du da einen Rat oder macht ihr da vielleicht als Kompetenz auch schon etwas, dass wir da wirklich beide Geschlechter gleichermaßen an diese neue Technologie heranführen? 

Romy: 
Ja, das Analoge setzt sich im Digitalen fort. Schon vor KI, also mit der ganzen digitalen Transformation, haben wir durch verschiedenste Studien – an denen wir auch mitwirken – gesehen, dass es genau diesen Gap auch in der Digitalisierung gibt. Bei der Initiative D21, bei der wir Mitglied sind, wird jedes Jahr der Digital-Index veröffentlicht. Und da sehen wir schon lange, dass es beim Smartphone, beim Zugang zum Internet etc. PP immer einen Gap zwischen Männern und Frauen gab. 

Es schließt sich ein bisschen, wenn man sich die Berufe anschaut. Natürlich, wenn man stark in Berufen tätig ist, die am PC, am Notebook stattfinden, habe ich mehr Zugänge oder Möglichkeiten, auch im digitalen Kontext zu arbeiten – und Zugang auch zu KI-Anwendungen und Tools zu bekommen. Das ist etwas anderes, als wenn ich in der Pflege, im Gesundheitswesen an Patientinnen und Patienten mehr Arbeitszeit verbringe als am PC. Da habe ich weniger Möglichkeiten, im Arbeitskontext mit diesen Tools in Berührung zu kommen und entsprechende Fortbildungen oder Erfahrungen zu machen. 

Und da wir wissen, dass Frauen überwiegend in Berufen tätig sind im Dienstleistungssektor, Pflegesektor, Gesundheitswesen, haben wir natürlich schon den Gap des Zugangs und der Teilhabe an diesen neuen Technologien. 

Darum ist uns wichtig: Mehr Frauen in MINT! Das betrifft natürlich auch die technologische Entwicklung. Gerade bei KI-Entwicklungen ist Vielfalt entscheidend. Unternehmen müssen stärker vielfältige Teams aufsetzen, das Potenzial und die Innovation von Frauen einbeziehen, damit Frauen an der Entwicklung von KI und digitalen Technologien beteiligt sind. Nur so können ihre Innovationen einfließen und KI so gestaltet werden, dass sie allen Geschlechtern dient und nicht diskriminiert. 

Denn das Risiko besteht, dass eine homogene Gruppe an Entwicklerinnen oder Entwicklern etwas gestaltet und viele Personengruppen dabei unabsichtlich oder absichtlich nicht berücksichtigt werden. Vielfalt bringt hier enormes Potenzial. 

Und bei Technologien gilt: Wir brauchen nicht nur Frauen, sondern auch Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Alters – all das ist wichtig. Nicht nur das Geschlecht ist ausschlaggebend, auch Alter und Nationalität spielen eine große Rolle. 

Und für Unternehmen ist es wichtig, ein Produkt zu haben, das eine große Zielgruppe erreicht. Frauen machen die Hälfte der Gesellschaft aus – also wäre es klug, auch innovative Frauen in einem Team zu haben, wenn es um technologische Entwicklung geht. 

Sibylle: 
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Zugangshürden, sich mit KI zu beschäftigen, ziemlich niedrig sind. Es gibt viele kostenlose Kurse, auch von der Universität Helsinki zum Beispiel, und auch andere Anbieterinnen und Anbieter, bei denen man – auch wenn man bisher vielleicht wenig mit Programmieren oder mit dieser Technikwelt zu tun hatte – ganz schnell Fortschritte machen kann und auch gucken kann, was der gesellschaftliche Beitrag ist. 

Da kann ich wirklich nur jeden – Mann, Frau, jung, alt – ermuntern, gar keine Scheu zu haben und sich damit zu beschäftigen. 

Ja, ein Thema, das ihr betreut, du hast es eben auch schon erwähnt, was, glaube ich, vielen ein Begriff ist, ist der Girls’ Day und Boys’ Day. Ich finde, das sind coole Angebote. Mein Sohn war letztes Jahr im Kindergarten und hat da hospitiert, und das hat ihm auch wirklich total gut gefallen. Meine Tochter ist noch zu jung, da werden wir dann in zwei Jahren gucken. 

Jetzt gibt es aber auch Kritiker an diesen Tagen, die sagen: „Mensch, das ist doch Symbolpolitik. Wir müssen ran an die Rahmenbedingungen. Wir müssen Teilzeitmöglichkeiten verbreitern – auch in Männerberufen. Wir müssen gucken, wie wir das mit flexiblen Arbeitsorten machen oder auch, was du eben ansprachst: Shared Leadership, also Positionen teilen. Da machen wir noch nicht so viel oder sind noch nicht so schnell.“ Wie begegnest du dieser Kritik, wenn sie dich erreicht? 

Romy: 
Es ist immer schön, weil der Girls’ Day ist die Marke. Und ja, wir freuen uns da immer, weil mit ihm alles, was du gerade angesprochen hast, verbunden wird. Es ist erstmal Wahnsinn, was dieses Projekt alles in seinen „Rucksack“ bekommt. 

Schlussendlich ist es ein Angebot für junge Menschen, einen Tag die Berufswelt und die Studienwelt – also Hochschulen und Universitäten – zu erkunden. Dadurch, dass wir es geschafft haben, von einem Projekt zu einer Marke zu werden, ist es eine absolute Erfolgsstory. 

Wir sind mit dem Girls’ Day in über 30 Ländern mittlerweile aktiv. Da sieht man: Eine Maßnahme, die wir hier in Deutschland durchführen und langfristig aufgesetzt haben, hat so eine Strahlkraft, dass sie in andere Länder getragen wird. Wir haben gerade vor zwei Wochen mit Südkorea zusammengesessen und eine engere Zusammenarbeit geplant. Das KIAT – das Korean Institute for Advancement of Technology – führt seit 2014 den Girls’ Day durch. Sie haben auch schon gute Zahlen, sind aber so überzeugt von unserer Arbeit, dass sie sich das hier vor Ort anschauen wollen. 

Und ich wüsste kein anderes Projekt, das solche Erfolgsgeschichten erzählen kann. Es hat eine enorme Strahlkraft. 

Seit dem Start des Girls’ Day 2001 haben wir über 2,5 Millionen Mädchen ein Tagespraktikum ermöglichen können. Das ist eine Leistung von hoch engagierten Personen, von über 200.000 Unternehmen und Institutionen, die das freiwillig anbieten. 

Das Besondere ist: Es ist niedrigschwellig. Ich bin direkt im Unternehmen, kann sehen, fühlen, riechen, anfassen – und ich sehe die Menschen und ihre Arbeitsplätze. Ein Tag ist schon ausreichend, um einen anderen Eindruck zu bekommen. 

Und die Wirkung ist belegt: In einer Befragung 2023 sagten 12 % der Mädchen vor dem Girls’ Day, sie könnten sich einen IT-Beruf vorstellen. Danach waren es 21 %. 

Das zeigt, wie wertvoll dieser Icebreaker ist. Und wenn Unternehmen die Chance nutzen, dann können sie direkt Praktikumsplätze anschließen. Und wenn Jugendliche dann dort ein zweiwöchiges Schulpraktikum machen, hat man einen sehr guten Kontakt aufgebaut. 

Einspieler: KOFA TO GO 

Romy:

Vielfalt ist mehr als ein Web-Bild. Sie ist ein Erfolgsprinzip, denn sie stärkt die Demokratie, sichert Fachkräfte und fördert wirtschaftliche Innovation. Vielfalt ist wichtig, weil in diesem Spannungsfeld die besten Erfolge erzielt werden. Und dazu gehört auch, das Potenzial und die Innovationskraft von Frauen zu erkennen und sie in ihrer Vielfalt unter anderem auch in der KI-Entwicklung gleichberechtigt zu beteiligen und sichtbar zu machen. Und last but not least: Collaboration is key – voneinander und miteinander lernen. Es ist ressourcenschonend, fördert Fairness und hat Erfolgsgarantie. 

Sibylle: 

 Dies war mein Gespräch mit Romy Stühmeier, Geschäftsführerin im Kompetenzzentrum Technik, Diversity, Chancengleichheit – noch mal zum Schluss alles richtig gesagt. Vielen Dank für die Einblicke, die du uns gegeben hast, und auch fürs Mutmachen, liebe Romy. Danke auch fürs Zuhören, und ich hoffe, du konntest ein paar Impulse mitnehmen, die dir in deiner Personalarbeit wirklich weiterhelfen. 

Wenn dir die Folge gefallen hat, dann abonnier uns doch gerne oder folg auch dem Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung in den sozialen Medien auf LinkedIn, Facebook, Instagram. Da gibt es immer die ganz aktuellen Neuigkeiten rund um gute Personalarbeit im Mittelstand. Wir hören uns hier wieder in zwei Wochen, dann sind meine Kolleginnen Letizia und Franziska für Sie da, und wir gucken uns die Gastronomie-Ökobranche einmal ganz genau an. Bis dahin: Machen Sie es gut und tschüss. 

Abspann:
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