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Macht der Personalmangel Mitarbeitende krank?

Veröffentlicht: 26. Mai 2023

Der Fachkräfte- und Personalmangel verstärkt sich in vielen Branchen und Regionen weiter. Das bekommt vor allem das im Job verbleibende Personal zu spüren. 

Der aktuelle DAK Gesundheitsreport "Gesundheitsrisiko Personalmangel – Arbeitswelt unter Druck" geht dem Zusammenhang zwischen Personalmangel und dessen Auswirkungen auf die Arbeitssituation, die Belastung und das Freizeitverhalten der Beschäftigten auf den Grund. Er fragt nach gesundheitlichen Folgen und auch nach Strategien und Lösungsansätzen. 

Schon heute, so der Report, erleben 45 Prozent der Beschäftigten regelmäßigen starken oder sehr starken Personalmangel im eigenen Arbeitsbereich und haben das Gefühl, die Arbeit mit dem vorhandenen Personal nicht bewältigen zu können. Das hat Folgen: Termindruck und Arbeitsbelastung führen dazu, dass Pausen nicht gemacht oder Überstunden geleistet werden. Das führt zu noch höherer Belastung und es kommt vermehrt zu gesundheitlichen Beschwerden. Oft wird dann auch gearbeitet, wenn man schon krank ist. 

Das verbleibende Personal klagt zu 45 Prozent über Müdigkeit und Erschöpfung, zu 35 Prozent über Schlafstörungen, zu 35 Prozent über Muskel- oder Skelettbeschwerden wie Rückenschmerzen und zu 23 Prozent über Kopfschmerzen. 

Der Krankenstand in den Branchen, die besonders vom Personalmangel betroffen sind, liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 5,5 Prozent. So nehmen in den Pflegeberufen und in der Kinderbetreuung und Erziehung besonders die Fehlzeiten durch psychische Erkrankungen zu. In Berufen der Sanitär, Heizung-, Klimatechnik, in der Fahrzeug-Führung und in den Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufen treten überdurchschnittlich viele Fehlzeiten aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen auf. 

Hohe Fehlzeiten und Personalmangel bedingen einander und verstärken sich jeweils in den Effekten. Ein Problem ist auch, dass etwa sechs Prozent der Beschäftigten ihre Arbeitszeit bereits reduziert haben und weitere 19 Prozent diesen Schritt in Erwägung ziehen. 

Den Betrieben kommt die wichtige Aufgabe zu, das durch den Personalmangel verursachte Gesundheitsrisiko abzumildern. Allerdings berichten 48 Prozent der Befragten, dass es in ihrem Betrieb keine Angebote zur Gesundheitsförderung gebe.  

Es gibt also noch viel zu tun für die Betriebe – über die flexiblere Gestaltung von Personaleinsatz und Schichtplänen, Angebote für ältere Arbeitnehmende, gesunder Führung hin zu einem umfassenden betrieblichen Gesundheitsmanagement. 

Über den Umgang mit mentalen Belastungen am Arbeitsplatz können Sie hier mehr lesen. 

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