Fachkräftemangel in IT-Berufen
KOFA Kompakt 4/2023
Veröffentlicht: 09. Juni 2023
Gute Chancen für Auf- und Quereinsteigende
Mit etwa 42.000 unbesetzten offenen Stellen erreicht die Fachkräftelücke in der IT-Branche ein neues Allzeithoch im Jahr 2022. So ist die Zahl der offenen Stellen auf ein nie zuvor dagewesenes Rekordhoch von 67.924 angestiegen, dem nur knapp über 27.000 Arbeitslose gegenüberstehen.
Besonders angespannt ist die Lage vor allem bei IT-Expertinnen und IT-Experten, wo von zehn offenen Stellen acht (77,0 Prozent) nicht entsprechend besetzt werden können. Bei Spezialistinnen und Spezialisten zu denen Bachelorabsolventen als auch Beschäftigte mit einem Fortbildungsabschluss zählen und Fachkräften mit abgeschlossener Ausbildung sind die Engpässe etwas weniger stark. Hier können vier (39,2 Prozent) beziehungsweise zwei von zehn (23,2 Prozent) offenen Stellen nicht passend besetzt werden.
Die hohe Nachfrage nach IT-Fachkräften bietet gute Chancen für Auf- und Quereinsteigende.
Denn von den 84.709 neuen Beschäftigungsverhältnissen in IT-Expertenberufen sind 15,3 Prozent auf Quereinstiege zurückzuführen. Das heißt 12.966 Expertinnen und Experten wechselten aus einer anderen Berufsgruppe in den IT-Bereich.
Dazu ging knapp jeder zweite Jobwechsel in IT-Expertenberufen mit einem beruflichen Aufstieg einher. So waren in 46,6 Prozent der Wechsel die Beschäftigten vorher nicht auf einer Akademikerstelle beschäftigt. Bei 25.714 Wechseln kam die Person sogar aus einer berufsfremden Nicht-Akademikerposition.
Im Vergleich: Bei den 1,2 Millionen Jobwechsel über alle Berufe hinweg, gelang lediglich in 31,5 Prozent der Fällen ein beruflicher Aufstieg in eine Akademikerposition. Zudem ist hier der Anteil der Quereinstiege mit 10,9 Prozent geringer. Damit liegt sowohl der Anteil der Aufstiege als auch der Anteil der Quereinstiege in den IT-Berufen höher als im Durchschnitt.
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