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Mitarbeiterbenefits richtig einsetzen

Mitarbeiterbenefits richtig einsetzen

Mitarbeiterbenefits sind ein zentraler Hebel moderner HR-Strategien. Richtig eingesetzt, stärken sie die Mitarbeiterbindung, fördern das Wohlbefinden und signalisieren echte Wertschätzung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Erfahren Sie, welche Benefits besonders wirksam sind, worauf Sie steuerlich achten sollten und lassen Sie sich von konkreten Beispielen inspirieren.

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Was sind Mitarbeiterbenefits?

Mitarbeiterbenefits (Corporate Benefits) sind freiwillige Zusatzleistungen, die Mitarbeitende von ihrem Arbeitgeber zusätzlich zum Gehalt erhalten. Sie sind nicht an bestimmte Leistungen oder Zielerreichung gebunden, sondern gelten in der Regel für alle Beschäftigten gleichermaßen. Ziel von Benefits ist es, die Arbeitgeberattraktivität zu erhöhen, das Wohlbefinden zu steigern und langfristig die Mitarbeiterbindung zu stärken. 

In der Praxis oft mit Incentives verwechselt, handelt es sich hierbei jedoch um unterschiedliche Instrumente der Personalarbeit:

  • Benefits sind langfristige, leistungsunabhängige Angebote, wie betriebliche Altersvorsorge, Gesundheitsförderung oder flexible Arbeitsmodelle. Sie gelten für alle Beschäftigten und stärken nachhaltig das Arbeitsumfeld und die Mitarbeiterbindung.
  • Incentives sind kurzfristige Belohnungen für besondere Leistungen einzelner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, z. B. in Form von Boni oder Prämien. Sie wirken punktuell und sind an individuelle Zielerreichung gekoppelt.
     


Welche Benefits steigern die Mitarbeiterbindung?

Studien und Praxis zeigen, dass nicht alle Benefits gleichermaßen zur Mitarbeiterbindung beitragen. Besonders wirkungsvoll sind jene, die Work-Life-Balance und persönliche Entwicklung fördern. Die folgenden Benefits werden von Unternehmen als besonders erfolgreich eingeschätzt: Flexible Arbeitszeitmodelle, Mobiles Arbeiten / Homeoffice und Weiterbildungen.

Warum sind Benefits wichtig?

Unternehmen setzen Benefits gezielt ein, um ihrer gesamten Belegschaft Wertschätzung entgegenzubringen. Die Vorteile von Benefits sind dabei vielfältig: 

  • Mehr Bewerbungen: Attraktive Zusatzleistungen können die Anzahl und Qualität der Bewerbungen erhöhen, da sich Ihr Unternehmen von Mitbewerbern abhebt. Eine IW-Studie konnte zeigen, dass Familienunternehmen viel tun, um sichtbar und attraktiv zu sein. Dennoch veröffentlichen große Familienunternehmen häufiger und mehr Benefits auf ihrer Webseite als mittelständische Familienunternehmen.
  • Attraktives Employer Branding: Ziel des Employer Branding ist es, von den eigenen Mitarbeitenden und potenziellen Bewerbern als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Ein umfassendes Benefit-Paket stärkt das Image des Unternehmens und trägt zum Aufbau einer starken Arbeitgebermarke bei, indem es signalisiert, dass sich das Unternehmen um das Wohl seiner Beschäftigten kümmert.
  • Höhere Mitarbeiterbindung: Zusatzleistungen können die Arbeitszufriedenheit erhöhen und die emotionale Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen steigern. Dies ist wichtig, denn ob Mitarbeitende den Arbeitgeber wechseln, hängt insbesondere von ihrer emotionalen Bindung zum Unternehmen ab.

Was macht attraktive Benefits aus? 

Sie möchten Benefits nicht nur anbieten, sondern clever und transparent gestalten – mit echtem Mehrwert für Ihre Mitarbeitenden? Wenn Unternehmenswerte, Angebote und Kommunikation in Einklang stehen, entstehen Benefits, die nicht nur auf dem Papier überzeugen, sondern im Arbeitsalltag echte Wirkung zeigen – vorausgesetzt, einige zentrale Grundsätze werden eingehalten: 

  • Wert vor Masse: Weniger ist mehr – lieber gezielt echte Mehrwerte schaffen als eine lange Liste ungenutzter Angebote. Denn Benefits entfalten nur dann ihre volle Wirkung, wenn sie zum Team passen.
  • Flexibilität statt Standard: Mitarbeitende haben unterschiedliche Bedürfnisse – warum nicht ein persönliches Benefit-Budget statt starrer Pakete? Echte Wertschätzung zeigt sich im Verständnis der individuellen Bedürfnisse.
  • Sichtbarkeit entscheidet: Ein Benefit, den niemand kennt, ist kein Benefit. Kommunikation ist ebenso wichtig, wie das Angebot selbst. Benefits sollten dabei sowohl extern als auch intern im Unternehmen kommuniziert werden. Extern: auf der Karriereseite, in der Stellenanzeige und im Bewerbungsgespräch. Intern: im Intranet, durch Aushänge, in Teambesprechungen und in Mitarbeitergesprächen.
  • Anlassbezogene Zuwendungen: Geburtstage, Hochzeiten, Jubiläen oder die Geburt eines Kindes – es gibt viele Anlässe, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wertzuschätzen. Eine schöne Möglichkeit, um sich ohne großen Aufwand und Kosten bei den Beschäftigten für ihr Engagement zu bedanken. 

Mitarbeitergespräche helfen Ihnen, einzuschätzen, welche Benefits für Ihre Beschäftigten attraktiv sind. Wie Sie Mitarbeitergespräche richtig vorbereiten und durchführen, erfahren Sie in diesem Artikel (inkl. Checkliste, Leitfaden, Tutorial).

Mehr erfahren

Was sollten Sie bei Benefits steuerlich beachten?

Sie möchten ihren Mitarbeitenden attraktive Zusatzleistungen bieten, sind jedoch unsicher, welche Möglichkeiten es gibt und welche steuerlichen Regeln zu beachten sind? Mangelndes Steuerwissen senkt die Kosteneffizienz. Wer nicht weiß, welche Benefits steuerfrei oder steuerbegünstigt sind, zahlt oft zu viel. So können Sie es besser machen: 

  • Sachbezüge bis 50 € monatlich: Sie können Mitarbeitenden jeden Monat bis zu 50 € steuerfrei in Form von Gutscheinen oder Prepaid-Karten (z. B. Supermarkt, Tankstelle, Online-Shops) geben – ohne zusätzliche Lohnnebenkosten. Eine einfache Möglichkeit, Mitarbeitende zu belohnen.
  • Anlassbezogene Zuwendungen: Dreimal im Jahr dürfen Sie Ihren Mitarbeitenden zusätzlich zur Sachbezugsprämie (siehe Punkt 1.) kleine Aufmerksamkeiten (z. B. zum Geburtstag, zur Hochzeit, zum Firmenjubiläum) bis 60 € pro Anlass steuerfrei schenken. Wichtig: kein Bargeld, nur Sachwerte – also Blumen, Gutscheine, Konzertkarten oder Ähnliches.
  • Gesundheitsförderung bis 600 € jährlich: Investieren Sie steuerfrei bis zu 600 € pro Jahr und Beschäftigtem für Gesundheitsmaßnahmen wie Rückentraining, Ernährungsberatung oder Stressbewältigung. Voraussetzung ist, dass die Maßnahmen zertifiziert sind und den Anforderungen des § 20 SGB V entsprechen.
  • Betriebliche Altersvorsorge (bAV): Lassen Sie Mitarbeitende einen Teil ihres Bruttogehalts steuer- und sozialabgabenfrei in eine Rentenversicherung umwandeln. Sie sparen ebenfalls Abgaben und müssen nur 15 % Zuschuss geben – eine Win-win-Lösung.
  • Jobtickets (z. B. Deutschlandticket): Bezuschussen Sie Fahrkarten für Bus und Bahn – bis zu 50 € steuerfrei, das Deutschlandticket sogar komplett, wenn es zusätzlich zum Gehalt gewährt wird. Attraktiv für Pendler und nachhaltig.
  • Dienstrad statt Gehaltserhöhung: Ein Firmenfahrrad ist oft günstiger als eine Gehaltserhöhung – für beide Seiten. Das Unternehmen kann es abschreiben, Mitarbeitende fahren steuerfrei und profitieren privat. Am besten als Zusatzleistung zum Gehalt.

Damit Sie von steuerlichen Vorteilen profitieren und Zusatzleistungen finanziell optimal nutzen können, sollten Sie folgende Punkte beachten:

  1. Dokumentation nicht vergessen: Sammeln Sie alle relevanten Nachweise und Belege – bei Betriebsprüfungen werden diese genau geprüft.
  2. Sachbezüge richtig kennzeichnen: Kennzeichnen Sie Sachbezüge entsprechend. Ein falsch deklarierter Benefit kann schnell steuerpflichtig werden.
  3. Freibeträge einhalten: Bleiben Sie innerhalb der Freibeträge und achten Sie darauf, dass Zusatzleistungen immer zusätzlich zum Gehalt gezahlt werden. 

Mit Benefits das richtige Gesamtpaket finden

Beschäftigte haben heute höhere Ansprüche an ihren Arbeitgeber als früher. So haben viele Beschäftigte klare Vorstellungen davon, wie ihre Arbeitsumgebung gestaltet sein soll. Das stellt Unternehmen vor Herausforderungen, denn hohe Fluktuation bringt spürbare Nachteile mit sich:

  • Hohe Kosten für Rekrutierung und Einarbeitung neuer Mitarbeitender
  • Verlust wertvollen Know-hows, wenn erfahrene Mitarbeitende das Unternehmen verlassen
  • Schwächung des Teamgeists, wenn es häufige Wechsel im Team gibt

Die Lösung? Mitarbeiterbindung entsteht nicht durch Einzelmaßnahmen, sondern durch ein stimmiges Gesamtpaket. In welchen Bereichen können Sie tätig werden? Das Total-Rewards-Modell zeigt, dass Arbeitgeberattraktivität nicht (nur) über das Gehalt funktioniert, sondern über ein ganzheitliches Paket aus Anerkennung, Entwicklung und gutem Arbeitsumfeld.
 

Gut zu wissen!

Was ist ein Total-Rewards-Konzept?

Ein Total-Rewards-Konzept umfasst alle HR-Instrumente, die ein Arbeitgeber einsetzen kann, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, zu motivieren und zu binden. ​Das Total-Rewards-Modell wurde im Jahr 2000 vom US-amerikanischen HR-Verband World@Work formalisiert. Die Grundideen des Modells entstanden jedoch bereits in den 1990er Jahren, als Unternehmen begannen, neben dem Gehalt auch weitere Faktoren wie Benefits, Work-Life-Balance und Unternehmenskultur in ihre Vergütungsstrategien einzubeziehen.

Ziel des Total-Rewards-Modell ist, dass sich Mitarbeitende gesehen, inspiriert und motiviert fühlen und sie ihre Arbeit als sinnvoll und wertvoll erleben. Dadurch soll das Unternehmen von engagierten Mitarbeitenden profitieren und durch höhere Innovation und mehr Produktivität langfristig Erfolge erzielen. Erreicht wird dies, indem folgende Handlungsfelder durch das Unternehmen bewusst gestaltet werden: 

  • Vergütung: Faire und wettbewerbsfähige Gehälter sowie leistungsorientierte Boni schaffen Motivation und Sicherheit.
  • Gehaltsergänzende Leistungen: Zusätzliche finanzielle oder sachliche Vorteile, die über das Gehalt hinausgehen – oft steuerlich begünstigt.
  • Work-Life-Balance & Gesundheit: Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben sowie zur Förderung der Gesundheit und Resilienz der Mitarbeitenden.
  • Entwicklung & Perspektiven: Förderung von Fachwissen, Kompetenzen und Karrieremöglichkeiten – ein zentrales Instrument zur Mitarbeiterbindung.
  • Anerkennung: Ein wertschätzendes Miteinander, gute Feedbackkultur und Anerkennung fördern Motivation und Loyalität.

Benefits sind eine Möglichkeit, um als Unternehmen die oben genannten Handlungsfelder zu gestalten. Mit Ausnahme des Bereichs Vergütung – der klassischerweise Gehalt und Boni umfasst und damit außerhalb von Benefits liegt (Boni zählen zu den Incentives) – können Benefits in allen anderen Handlungsfeldern einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität leisten.

Das Total-Rewards-Modell eignet sich besonders gut, um einen ganzheitlichen Überblick über diese Handlungsfelder zu gewinnen. Konkrete Benefit-Ideen für die einzelnen Bereiche sind in einer Abbildungen oberhalb aufgeführt.

FAZIT

Benefits sind ein zentraler Hebel in der modernen Personalarbeit. Sie gelten unabhängig von individueller Leistung für alle Beschäftigten und stärken nachhaltig das Arbeitsumfeld sowie die Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen. Richtig eingesetzt, vermitteln sie Wertschätzung, fördern das Wohlbefinden und unterstützen eine positive Unternehmenskultur.

 

Quellen