
Umfeldanalyse
Daten analysieren
Im zweiten Schritt gilt es, die gesammelten Daten zu analysieren und aus ihnen bei Bedarf personalpolitische Maßnahmen abzuleiten. Dies kann beispielsweise im Rahmen eines gemeinsamen Workshops von Geschäftsführung, Personalleitung, Betriebsrat und Führungskräften geschehen. Dort können Sie die gewonnen Daten präsentieren und gemeinsam diskutieren.
Die folgenden Fragen können Ihnen bei der Analyse der Daten helfen:
- Wie wirkt sich die demografische Entwicklung auf Ihr Unternehmen aus?
- Wie wirkt sich die Entwicklung der Fachkräftesituation auf Ihr Unternehmen aus?
- Entsprechen Ihre personalpolitischen Strategien im Bereich „Rekrutierung“ der Fachkräftesituation bzw. der absehbaren demografischen Entwicklung, oder sind Anpassungen nötig?
- Sprechen demografische Entwicklung und Fachkräfteangebot für eine stärkere Nutzung im Unternehmen bereits vorhandener Potenziale, beispielsweise für die gezielte Höherqualifizierung talentierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?
- Nutzen Sie die regionale Bildungsinfrastruktur optimal, oder könnten Sie sie noch besser nutzen, indem Sie zum Beispiel mit (weiteren/anderen) Schulen und/oder Hochschulen kooperieren?
Maßnahmen ableiten
Die folgenden Überlegungen können Ihnen dann dabei helfen, konkrete personalpolitische Maßnahmen aus der Umfeldanalyse abzuleiten. Sie sind als Anregung zu verstehen.
- Rekrutierung Auszubildender
Je nachdem, wie sich die Schülerzahlen in Ihrer Region in Zukunft entwickeln, sollten Sie Ihre Ausbildungsaktivitäten überdenken. So kann es sinnvoll sein, „auf Vorrat“ auszubilden, wenn Einbrüche bei der Anzahl der Schulabgänger absehbar sind. Auch kann es in einem solchen Fall geboten sein, verstärkt die Potenziale von Frauen oder Personen mit Migrationshintergrund zu nutzen und diese Personengruppen gezielt für eine Ausbildung zu werben. Schließlich können Sie sich überlegen, mit einer geeigneten Schule eine Kooperation einzugehen, um generell einen besseren Zugang zu potenziellen Auszubildenden zu bekommen. - Rekrutierung von Fachkräften
Wenn Sie sich einen Überblick über die Hochschullandschaft und die zukünftigen Absolventenzahlen in Ihrer Region verschafft haben, ist zu überlegen, mit einer geeigneten Hochschule eine Kooperation einzugehen, um einen besseren Zugang zu zukünftigen Fachkräften zu bekommen. Deuten die Analysen an, dass Sie mit Ihrer bisherigen Rekrutierungsstrategie in naher Zukunft Schwierigkeiten bekommen werden, sollten Sie darüber nachdenken, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, um auch alle zur Verfügung stehenden Potenziale auszuschöpfen. Dies kann beispielsweise bedeuten, geeignete Angebote für interessante Zielgruppen wie Frauen, Personen mit Migrationshintergrund, aber auch Ältere, Arbeitslose oder Personen mit Behinderung zu schaffen und diese bei der Rekrutierung gezielter anzusprechen. - Personalentwicklung
Sind in gewissen Bereichen Fachkräfteengpässe klar absehbar, sollten Sie sich überlegen, inwieweit Sie die Engpässe bei der Fachkräfterekrutierung durch eine gezielte Höherqualifizierung bereits vorhandener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kompensieren können, z. B. indem Sie ein berufsbegleitendes Studium fördern oder Aufstiegsfortbildungen zum Meister oder Techniker anbieten.