Im Folgenden bekommen Sie einen Überblick darüber, welche Daten Sie für die erfolgreiche Durchführung einer Umfeldanalyse benötigen und wie Sie diese Daten erhalten.
Daten zur regionalen demografischen Entwicklung
Das Wissen um regionale demografische Entwicklungen ist eine wichtige Grundlage der strategischen Personalarbeit, denn diese bestimmen maßgeblich Ihre zukünftige Ausgangslage im Wettbewerb um Fachkräfte.
Es geht darum, ein Gespür dafür zu bekommen, wie zukünftig die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter sowie die Größe verschiedener Altersgruppen innerhalb dieser Gruppe ist. Auch kann es nützlich sein, zu wissen, wann mit größeren demografischen Umbrüchen in der regionalen Bevölkerung zu rechnen ist. Solche Kenntnisse lassen Sie besser beurteilen, wie groß das regionale Arbeitskräftepotenzial ist, aus dem Sie für Ihr Unternehmen schöpfen können.
Es gibt verschiedene Anbieter von Daten zur aktuellen und zu erwartenden demografischen Entwicklung. Besonders interessant ist das Angebot der Bertelsmann Stiftung. Diese stellt auf der Seite „Wegweiser Kommune“ für jede Kommune mit mehr als 5.000 Einwohnern kostenlos Bevölkerungsprognosedaten bis zum Jahr 2030 bereit. Außerdem können Sie dort die Daten Ihrer Kommune mit Kreis und Land oder mit bis zu fünf weiteren Kommunen vergleichen.
Daten zur Entwicklung des Fachkräfteangebots
Es ist für Ihr Unternehmen wichtig zu wissen, mit welchem Potenzial an Nachwuchskräften in den nächsten Jahren zu rechnen ist, um Ihre Personalpolitik entsprechend auszurichten.
Auch in diesem Bereich gibt es verschiedene Anbieter von Prognosen. Die Kultusministerkonferenz veröffentlicht seit 1972 eigene Berechnungen zur voraussichtlichen Entwicklung der Zahl der Schülerinnen und Schüler sowie der Schulabsolventinnen und -absolventen (u. a. differenziert nach Bundesländern und Schularten bzw. Abschlüssen). Ebenso bietet sie eine Prognose der Studienanfänger/innen, Studierenden und Hochschulabsolvierenden bis 2020. Schließlich hat sie eine fächerspezifische Prognose der Hochschulabsolventinnen und -absolventen bis 2015 herausgegeben.
In der Regel stellen auch die einzelnen Bundesländer Daten bereit. Einige Bundesländer haben Prognosen zur zukünftigen Entwicklung der Schülerzahlen verfasst (so zum Beispiel Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen oder Thüringen). In Bayern erstellt das Staatsministerium für Unterricht und Kultur jährliche Modellrechnungen zur zukünftigen Entwicklung der Schüler- und Absolvierendenzahlen.
Daten zur regionalen Bildungsinfrastruktur
Mit einer Umfeldanalyse über die regionale Bildungsinfrastruktur verschaffen Sie sich eine solide Wissensgrundlage für Ihre Fachkräftesicherungsstrategie, sei es für mögliche Kooperationen mit Schulen und Hochschulen zur Gewinnung von Auszubildenden und/oder Hochschulabsolventinnen und -absolventen, sei es für eine gezielte Personalentwicklung vorhandener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Informationen zu den verschiedenen Schulformen in Ihrem Bundesland, zu regionalen Kooperationen zwischen Schulen und Betrieben, Schulwettbewerben und -projekten, Modellversuchen, Veranstaltungen, Ansprechpartnern etc. finden Sie auf den Bildungsservern der Bundesländer. Die Initiative SCHULEWIRTSCHAFT bietet Firmen umfangreiche Informationen speziell zu einer Zusammenarbeit mit Schulen an, bei Interesse ermöglicht Ihnen ein Netzwerk aus 450 regionalen Arbeitskreisen eine gezielte Suche nach Kooperationspartnern und bestehenden Projekten.
Die Seite www.hochschulkompass.de liefert ein Verzeichnis sämtlicher Hochschulen in Deutschland nach Bundesland und Hochschultyp (Fachhochschule oder Universität). Dort können Sie auch herausfinden, welche Hochschulen in Ihrer Region für Ihr Unternehmen interessante Studiengänge anbieten.
Regionale Weiterbildungsangebote
Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, sich mithilfe der Umfeldanalyse einen Überblick über die Weiterbildungsangebote in Ihrer Region zu verschaffen. Lehrgänge bieten beispielsweise die Industrie- und Handelskammern. Einen allgemeinen Überblick über Weiterbildungsträger und -kurse in Ihrer Region gibt es unter www.seminus.de, in der Online-Datenbank www.iwwb.de oder in der Datenbank KURSNET der Bundesagentur für Arbeit. Anbieter eines berufsbegleitenden Studiums finden Sie beispielsweise unter www.studieren-berufsbegleitend.de, im Hochschulkompass oder auch in KURSNET. Die Datenbank AusbildungPlus erfasst schließlich bundesweit angebotene Zusatzqualifikationen für Auszubildende.