Überlegen Sie, welche Maßnahmen am besten zu Ihrem Betrieb passen, um eine Willkommenskultur aufzubauen. Folgende Fragen helfen Ihnen bei der Analyse Ihrer aktuellen Unternehmenssituation:
- Sind Ihre Führungskräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die Integration einer Fachkraft mit internationaler Herkunft vorbereitet?
- Besteht im Unternehmen die Offenheit, mit kultureller Vielfalt produktiv umzugehen?
Diese Analyse hilft Ihnen, Risiken zu identifizieren und unnötige Kosten zu vermeiden. Beauftragen Sie hiermit eine Projektgruppe, die aus Vertreterinnen und Vertretern der Geschäftsführung, der Personalabteilung, der Fachbereiche und gegebenenfalls der Arbeitnehmervertretung zusammengesetzt sein kann. Lassen Sie die Projektgruppe prüfen, welche Erfahrungen bereits vorliegen, auf denen sich aufbauen lässt: Identifizieren Sie zudem, auf welche Probleme eine Fachkraft stoßen könnte und wie Sie vorbeugen können.
Unsere ausführlichen Checklisten zur Entwicklung einer Willkommenskultur auf Seite 6 der Handlungsempfehlung "Willkommenskultur in Unternehmen" bietet Ihnen dazu eine Orientierung.
Mentoring: Integration aus erster Hand
In der Praxis hat es sich bewährt, einer neuen Fachkraft mit internationalen Wurzeln eine Mentorin oder einen Mentor an die Seite zu stellen. Ob Sprachprobleme im Job oder die Erläuterung informeller Regeln: von Kollegin zu Kollegin oder von Kollege zu Kollege klappt Integration schnell und unkompliziert. Voraussetzung für das Mentoring sind Fach- und Sprachkenntnisse sowie soziale und interkulturelle Kompetenzen. Besonders geeignet sind erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das Unternehmen gut kennen und in der Belegschaft fest verankert sind.
Tipp: Die KOFA-Langzeitdokumentation „Das Flüchtlingsprojekt. Eine Chronik“ zeigt in Texten und Videos, wie Fachkräfte mit langjähriger Erfahrung Flüchtlinge im Praktikum anlernen. Erfahren Sie, wie Praktikanten aus elf Nationen von den Erfahrungen der Älteren profitieren.
Mit Sprachkurs geht es leichter
Gute Deutschkenntnisse machen Ihrem neuen Teammitglied den beruflichen Alltag und das gesellschaftliche Leben in Deutschland bedeutend leichter. Helfen Sie, indem Sie etwa Sprachkurse vermitteln, Ihre Fachkraft für diese freistellen oder Finanzierungshilfen gewähren – beziehen Sie auch die Familie Ihrer neuen Fachkraft ein. Doch wie gut sind die Deutschkenntnisse? Orientierung bietet ein Selbsttest auf der Webseite des Goethe-Instituts. Weiterführende Informationen finden Sie auch auf den Internetseiten des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge.
Zeigen Sie sich weltoffen
Ihre Homepage ist Ihr Markenzeichen nach außen. Fachkräfte mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen gewinnen hier einen ersten Eindruck von Ihnen als Arbeitgeber. Wenn Sie wichtige Inhalte auf Englisch anbieten oder gar in der Landessprache der von Ihnen gesuchten Fachkräfte haben Sie schon die ersten Sympathiepunkte. Übersetzungsbüros und Muttersprachlerinnen oder Muttersprachler in Ihrer Belegschaft können hier helfen.
Sollten Sie bereits internationale Fachkräfte oder mit Migrationshintergrund beschäftigen, können Sie persönliche Erlebnisberichte, auch Testimonials genannt, veröffentlichen. Dasselbe gilt für Flüchtlinge. Indem eine Fachkraft positive Erfahrungen authentisch schildert zeigen Sie, dass Sie kulturelle Vielfalt leben und fördern.
Ebenfalls interessant ist die Unternehmensinitiative „Charta der Vielfalt“. Diese freiwillige Selbstverpflichtung wurde bereits von mehr als 1.200 Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen unterzeichnet. Wenn Sie dies etwa auf Ihrer Internetseite kommunizieren, unterstreichen Sie Ihre Attraktivität als moderner Arbeitgeber.