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Müde durch Mehrarbeit

KOFA Kompakt 10/2023


Zuletzt aktualisiert: 18. Dezember 2023

Trotz vielfältiger Krisen und der aktuell schwächelnden Konjunktur verbleibt der Fachkräftemangel auf hohem Niveau. Personalengpässe sind für Unternehmen und Beschäftigte deutlich spürbar. Rund 6 von 10 Beschäftigten erleben Personalengpässe in ihrem direkten Arbeitsumfeld. Das hat Folgen für die Belegschaften – sie tragen eine höhere Arbeitsbelastung und haben eine niedrigere Arbeitszufriedenheit.

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Folgen von Personalengpässen für Beschäftigte und Handlungsbedarf für Unternehmen

Höhere Arbeitsbelastung bei Personalengpässen

In unterbesetzten Belegschaften verteilt sich Arbeit auf weniger Köpfen, sodass die Belastung für die verbleibenden Beschäftigten steigt. Sie leisten häufiger Überstunden und Mehrarbeit, übernehmen Aufgaben außerhalb ihrer eigentlichen Zuständigkeit oder ihres Kompetenzbereichs, müssen bei der Sorgfalt Kompromisse machen oder schaffen es gar nicht mehr alle Aufgaben zu erfüllen. Selten, aber doch häufiger als Nicht-Betroffene verschieben sie Fortbildungen, freie Tage und Urlaube oder verzichten ganz darauf.

Frustfaktor Personalengpass – niedrigere Arbeitszufriedenheit

Entsprechend leidet die Zufriedenheit von betroffenen Beschäftigten. Zwar haben sie mehrheitlich Spaß an der Arbeit und berichten von einem guten Betriebsklima, doch sie leiden häufiger unter Stress sowie der Angst Aufgaben nicht erfüllen zu können und haben Schwierigkeiten in ihrer Freizeit abzuschalten. Jeder dritte betroffene Beschäftigte sucht regelmäßig nach Stellenanzeigen – ein Hinweis auf eine allgemeine Unzufriedenheit mit der derzeitigen Arbeitssituation.

Überbelastungen von Belegschaften vermeiden

Personalengpässe wirken sich nicht nur negativ auf die Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten aus, sondern auch auf deren Gesundheit und führen so zu höheren Krankenständen – es droht ein Teufelskreis. Daher besteht dringender Handlungsbedarf. Unternehmen und Beschäftigte sollten gemeinsam Entlastungspotenziale ausloten und ausschöpfen, um Überbelastungen zu vermeiden – insbesondere da die Herausforderungen durch den demografischen Wandel und Transformationsprozesse in den kommenden Jahren weiter zunehmen werden.