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Fachkräftereport März 2023

KOFA Kompakt 6/2023


Zuletzt aktualisiert: 30. Juni 2023

Fachkräftelücke im ersten Quartal 2023 unverändert hoch

Zahl der offenen Stellen für Qualifizierte steigt im Jahresvergleich an

Im März 2023 betrug die Zahl der offenen Stellen für Qualifizierte über 1,2 Millionen, gleichzeitig gab es etwa 1 Millionen qualifizierte Arbeitslose, die eine Stelle suchten. Ohne Berücksichtigung der berufsfachlichen Passung sind es bereits rein rechnerisch 200.000 weniger qualifizierte arbeitslose Personen als entsprechend offene Stellen angeboten werden.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die offenen Stellen für qualifizierte Tätigkeiten um etwa 11.500 (plus 0,9 Prozent) angestiegen, am deutlichsten bei den Expertinnen und Experten, die in der Regel über einen akademischen Abschluss mit Diplom oder Master verfügen (plus 12 Prozent).

Die Zahl der qualifizierten Arbeitslosen stieg im Vergleich zum Vorjahreswert im März um etwa 64.500 (plus 6,7 Prozent). Gleichzeitig stieg die Zahl der arbeitslosen Helferinnen und Helfer um etwa 87.000 Personen (plus 6,9 Prozent).

KOFA-Studie zum Download

Fachkräftelücke verbleibt im ersten Quartal 2023 auf hohem Niveau

Im März 2023 betrug die Fachkräftelücke, die Zahl der Stellen für die es keine passend qualifizierten Arbeitslosen gibt, knapp 538.000. Damit ist die Fachkräftelücke im Vergleich zum vierten Quartal 2022 leicht rückläufig. Der leichte Rückgang entspricht jedoch dem üblichen Saisoneffekts, so dass eine stabile Entwicklung im ersten Quartal 2023 erkennbar ist. Die Fachkräftelücke bleibt demnach weiterhin auf einem hohen Niveau.

Offene Stellen entwickeln sich in den Berufsbereichen unterschiedlich

Im ersten Quartal 2023 sank die Zahl der offenen Stellen für qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2022 in sechs der neun Berufsbereiche. Der deutlichste Rückgang mit 12,0 Prozent zeigte sich im Bereich „Land-, Forst-, und Tierwirtschaft und Gartenbau“, gefolgt von „Kaufmännische Dienstleistungen, Warenhandel, Vertrieb, Hotel und Tourismus“ mit einem Rückgang in der Zahl an offenen Stellen um 5,5 Prozent. Allerdings ist bei Betrachtung der Veränderung der Zahl an offenen Stellen seit Beginn der Corona-Pandemie (März 2020) ein teilweiser deutlicher Anstieg in der Zahl offener Stellen für alle Berufsbereiche erkennbar. Im Verhältnis besonders stark ist der Anstieg an offenen Stellen in der „Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung“ und der „Naturwissenschaft, Geografie und Informatik“. Hier ist die Zahl an offenen Stellen seit Beginn der Corona-Pandemie um 62,3 bzw. 56,5 Prozent angestiegen.

Mehr offene Stellen in Energieberufen, Verkehrsberufen sowie Berufen in der Unternehmensorganisation

In welchen Berufen gab es in den vergangenen 12 Monaten die größten Veränderungen? Betrachtet man Fachkräfte, Spezialist:innen und Expert:innen jeweils getrennt mit Blick auf ihre Veränderungen der Zahl offener Stellen zum Vorjahresmonat März 2023, zeigen sich einzelne Berufe mit besonderen Veränderungen. Bei den Fachkräften, die in der Regel über eine Berufsausbildung verfügen, sind es die Fachkräfte für regenerative Energietechnik, die im ersten Quartal 2023 einen besonders starken Zuwachs verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat versechsfachte sich ihre Zahl auf über 700 offene Stellen. Auch bei Spezialisten und Spezialistinnen der Personalentwicklung und -sachbearbeitung ist ein deutlicher Anstieg der offenen Stellen (plus 172,4 Prozent) zu verzeichnen.

Rückgang der offenen Stellen in Einzelberufen

Die größten Rückgänge an offenen Stellen im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat sind bei Fachkräften für Floristik (Rückgang um 39,2 Prozent) sowie bei Fachkräften in der Augenoptik (Rückgang um 30,9 Prozent) zu verzeichnen. Bei Spezialistinnen und Spezialisten ging die Zahl der offenen Stellen am stärksten im Vertrieb (außer Informations- und Kommunikations-technologien) zurück. Hier wurde ein Rückgang der offenen Stellen um 32,2 Prozent verzeichnet. Auf dem Niveau der Expertinnen und Experten wurde ein großer Stellenrückgang bei Berufen der Führung - IT-Netzwerkt., IT-Koordination, IT-Admin. und IT-Organisation beobachtet. Im Vergleich zum Vorjahr im März 2022 ist die Zahl an offenen Stellen hier um 27,8 Prozent gesunken.

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