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Fachkräftereport Juni 2023

KOFA Kompakt 8/2023


Zuletzt aktualisiert: 25. September 2023

Leichter Rückgang der Fachkräftelücke

Im Juni 2023 betrug die Anzahl der offenen Stellen für Qualifizierte über 1,26 Millionen, gleichzeitig gab es etwas über 1 Millionen qualifizierte Arbeitslose, die eine Stelle suchten. Ohne Berücksichtigung der berufsfachlichen Passung sind es bereits rein rechnerisch ca. 250.000 weniger qualifizierte arbeitslose Personen als entsprechend offene Stellen angeboten wurden.

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Weniger offene Stellen, mehr Arbeitslose

Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die offenen Stellen über alle qualifizierten Tätigkeiten um etwa 58.000 zurückgegangen (minus 4,4 Prozent). Eine Ausnahme bilden dabei Expertinnen und Experten. Für sie ist die Anzahl an offenen Stellen zwischen Juni 2022 und Juni 2023 leicht angestiegen (plus 1,9 Prozent).

Die Anzahl der qualifizierten Arbeitslosen stieg im Vergleich zum Vorjahreswert im Juni um etwa 91.800 (plus 10 Prozent). Gleichzeitig stieg die Anzahl der arbeitslosen Helferinnen und Helfer um etwa 104.800 Personen (plus 8,4 Prozent).

Fachkräftelücke im zweiten Quartal 2023 leicht rückläufig

Im Juni 2023 betrug die Fachkräftelücke, die Anzahl der Stellen für die es keine passend qualifizierten Arbeitslosen gibt, knapp 528.000. Damit ist die Fachkräftelücke im Vergleich zu März 2023 mit einem Rückgang von 5,7 Prozent leicht gesunken. Die Fachkräftelücke bleibt jedoch weiterhin auf einem hohen Niveau.

Stellenrückgang in acht der neun Berufsbereichen

Im zweiten Quartal 2023 sank die Anzahl der offenen Stellen für qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber im Vergleich zum Vorjahresmonat Juni 2022 in acht der neun Berufsbereichen. Der deutlichste Rückgang mit 13,7 Prozent zeigte sich im Bereich „Sprach-, Literatur-, Geistes-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Medien, Kunst, Kultur und Gestaltung“, gefolgt von „Kaufmännische Dienstleistungen, Warenhandel, Vertrieb, Hotel und Tourismus“ mit einem Rückgang der offenen Stellen um 11,3 Prozent. Einzige Ausnahme bildet der Berufsbereich „Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung“. Hier stieg die Anzahl der offenen Stellen leicht um 3,3 Prozent. Auch der Anstieg um 53,3 Prozent an offenen Stellen im Vergleich zum zweiten Quartal 2021 verdeutlicht den großen Bedarf an qualifizierten Fachkräften in diesem Bereich.

Mehr offene Stellen in Energieberufen und Berufen in der Unternehmensorganisation

In welchen Berufen gab es in den vergangenen 12 Monaten die größten Veränderungen? Betrachtet man Fachkräfte, Spezialistinnen und Spezialisten sowie Expertinnen und Experten jeweils getrennt mit Blick auf ihre Veränderungen der Anzahl offener Stellen zum Vorjahresmonat Juni 2022, zeigen sich einzelne Berufe mit besonderen Veränderungen. Bei den Fachkräften, die in der Regel über eine Berufsausbildung verfügen, sind es die Fachkräfte für regenerative Energietechnik, die im zweiten Quartal 2023 einen besonders starken Zuwachs verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhte sich die Anzahl der offenen Stellen um mehr als das Dreifache auf über 1042 offene Stellen. Auch bei Spezialisten und Spezialistinnen der Personalentwicklung und -sachbearbeitung ist ein deutlicher Anstieg der offenen Stellen (plus 151,1 Prozent) zu verzeichnen. Bei den Experten in der Führung – Technische Forschung und Entwicklung stieg die Anzahl der offenen Stellen im Vergleich zum Juni 2022 auf 785 (plus 1815,9 Prozent).

Rückgang der offenen Stellen in Einzelberufen

Die größten Rückgänge an offenen Stellen im zweiten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat sind bei Fachkräften für Personaldienstleistung (Rückgang um 55,8 Prozent) sowie bei Fachkräften im Techn. Luftverkehrsbetrieb (Rückgang um 46,5 Prozent) zu verzeichnen. Bei Spezialistinnen und Spezialisten ging die Anzahl der offenen Stellen am stärksten im Facility-Management zurück. Hier wurde ein Rückgang der offenen Stellen um 58,1 Prozent verzeichnet. Auf dem Niveau der Expertinnen und Experten wurde ein großer Stellenrückgang bei Tänzer/innen und Choreografen/Choreografinnen beobachtet. Im Vergleich zum Vorjahr im März 2022 ist die Anzahl an offenen Stellen hier um 34,7 Prozent gesunken.