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E-Learning in der Ausbildung

E-Learning in der Ausbildung

Sie fragen sich, warum Sie E-Learning für Ihr Unternehmen nutzen sollten? – Die REUTER TECHNOLOGIE GmbH setzt auf digitale Lernangebote in der Ausbildung. Und zieht eine erste positive Bilanz.

In den Hallen der Marktgemeinde Schöllkrippen produziert Karl-Heinz Reuter mit seinem Team Bauteile für Vakuumtechnik und Vakuumphysik. Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Spezialisten in der Kupferverarbeitung, im Vakuumlöten sowie der Produktion thermodynamischer Komponenten. Viele Forschungseinrichtungen lassen bei REUTER ihre Spezialteile fertigen – aber auch global Player im Bereich des Maschinenbaus und der Anlagentechnik verarbeiten die Produkte des unterfränkischen Familienunternehmens.

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Die REUTER TECHNOLOGIE GmbH gehört zu den Unternehmen, die sich Stillstand nicht leisten können – so schildert es der Geschäftsführer des bayerischen Metallbetriebs, Karl-Heinz Reuter. „Wandel gehört seit zwanzig Jahren zu unserem Geschäftsmodell“, erklärt er. „Zurzeit beschäftigen wir uns in der Produktion intensiv mit dem Thema Digitalisierung und der Vernetzung unserer Maschinen. Dabei hilft es uns, dass die Mitarbeiter die Auseinandersetzung mit Innovationen gewöhnt sind.“

Digital ausbilden bei der REUTER TECHNOLOGIE GmbH

5 Tipps zum E-Learning

  1. Beziehen Sie Ausbilder und Auszubildende in die Einführung des Programms mit ein und klären Sie, welche Ziele hiermit erreicht werden sollen.
  2. Nutzen Sie eine Demoversion, um zu testen, welches E-Learning-Programm wirklich zu Ihnen passt.
  3. Geben Sie den Auszubildenden die Möglichkeit, das Programm während der Arbeitszeit zu nutzen. Schaffen Sie hierfür einen Arbeitsplatz und den zeitlichen Freiraum.
  4. Vereinbaren Sie klare Regeln über die Nutzung des E-Learning-Programms, z. B. über die zu bearbeitenden Lerninhalte und die aufzuwendende Zeit.
  5. E-Learning ersetzt nicht die Wissensvermittlung durch den Ausbilder. Der Ausbilder bleibt weiterhin wichtigster Ansprechpartner für alle Fragen während der Ausbildung.

Lernen mit digitalen Medien

Zurzeit sind es zwei Auszubildende, die in diesem Umfeld ihre Lehre zum Feinwerkmechaniker absolvieren. Gerard Pujol ist in Spanien geboren und aufgewachsen, hat dort sein Abitur gemacht und ist über das Förderprogramm MobiPro - EU von Barcelona in die bayerische Provinz gekommen. Julian Glaser ist in der Heimat geblieben – sein Elternhaus ist nur ein paar Kilometer entfernt. „Wir sind mit unseren Azubis sehr zufrieden“ betont Reuter. „Aber es ist kein Geheimnis, dass vielen Auszubildende die mathematischen Anforderungen in der Ausbildung schwer fallen. Dafür verfügt die heutige Generation in der Regel über sehr gute Computerkenntnisse und Digitalkompetenzen. Es fällt ihnen leichter, Informationen über Smartphones oder ihren PC abzurufen, als sich mit einem dicken Wälzer in die Ecke zu setzen und zu büffeln.“ Karl-Heinz Reuter hat sich zum Ziel gesetzt die Jugendlichen dort abzuholen, wo ihre Interessen und Neigungen liegen – deshalb hat er für die beiden neuen Auszubildenden im letzten Oktober E-Learning-Angebote eingeführt.

Junger Mann in industrieller Umgebung an einem Rechner
Eine Stunde E-Learning pro Woche gehört bei REUTER fest zur Ausbildung

Eine Stunde pro Woche E-Learning

Die Investition in ausbildungsbegleitende Online-Lernkurse diskutierte die Geschäftsführung vor ihrer Anschaffung mit den Teamleitern und dem Ausbildungsleiter. „Wir haben eine Demoversion von eCademy intensiv getestet. Dabei haben wir festgestellt, dass die multimedialen Inhalte, wie Videos oder Simulationen, die Inhalte der Berufsschule sehr gut ergänzen. Wir haben unsere Auszubildenden dann gefragt, ob sie sich vorstellen können, mit dem Programm zu arbeiten“, erzählt Ausbildungsleiter Marco Roth. „Uns war wichtig, E-Learning nicht von oben herab zu befehlen – es macht keinen Sinn ein Programm anzuschaffen, auf das die Azubis keine Lust haben.“

Stattdessen hat Marco Roth mit seinen beiden Auszubildenden klare Absprachen über die Nutzung des Programms getroffen: Einmal in der Woche sollen die Azubis sich für mindestens eine Stunde mit den multimedialen Lerninhalten beschäftigen. „In den Produktionsräumen steht ein Computer den sie dafür nutzen können“, sagt Roth. Natürlich sei es wünschenswert, dass die Jugendlichen auf das Programm auch von zuhause aus zugreifen. „Aber die Verlockungen der Freizeit sind in diesem Alter nun mal groß“, schmunzelt er. „Da darf man nicht zu viel erwarten.“

Ausbilder und Auszubildender im Austausch
Der Austausch zwischen Ausbilder und Azubi bleibt auch beim E-Learning wichtig.

Hydraulische Schaltung per Mausklick

„Mir bringt es auf jeden Fall etwas, wenn ich die Theorie aus der Berufsschule mit dem E-Learning-Programm wiederholen oder vertiefen kann“, meint Azubi Julian Glaser. „Mir hilft das Programm dabei in den deutschen Fachbegriffen sicher zu werden“, berichtet der gebürtige Spanier Gerard Pujol. Beide haben mittlerweile fast ein Jahr E-Learning-Erfahrung sammeln können: Sie wissen, dass ihnen alle Inhalte in drei Schritten präsentiert werden.
Erst eine allgemeine Einführung, dann ein Anwendungsbeispiel – zum Beispiel eine interaktive Simulation – und am Ende der Test. „Es macht Spaß mit dem Programm zu arbeiten“, erzählen sie. Die Abwechslung zwischen Texten und Übungen kämen ihnen besonders entgegen: Zum Beispiel wenn sie im Bereich Hydraulik per Mausklick Schläuche „montieren“, um so den Aufbau einer hydraulischen Schaltung zu simulieren.

E-Learning braucht intensive Begleitung

Hat Ausbilder Marco Roth dank E-Learning nun weniger zu tun? – „Ne, das nicht“, sagt er. „E-Learning braucht intensive Begleitung. Ganz wichtig ist, dass die Jugendlichen das Programm nicht abgekoppelt bearbeiten, sondern dass es einen regelmäßigen Austausch über die Lernfortschritte gibt.“ Um diesen Austausch zu erleichtern lässt sich Roth regelmäßig eine „Statistik“ über die Software auswerfen. Dort ist genau aufgeführt, wieviel Zeit die Auszubildenden auf welche Lerninhalte verwendet haben und wie ihre Testergebnisse ausgefallen sind. „Dann kann man gezielt nachfragen, warum es in bestimmte Bereichen Schwierigkeiten gibt und ob man helfen kann.“

Geschäftsführer Karl Heinz Reuter ist gespannt, wie sich die Einführung des E-Learnings auf die Gesellenprüfung (GP1) im kommenden Sommer auswirkt: „Wir werden natürlich nie wissen, wie unsere Azubis sich ohne das E-Learning entwickelt hätten“, sagt Reuter. „Aber natürlich würde ich mich über gute Ausbildungsnoten freuen – für sie und für uns."

 

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