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Mitarbeitergespräche vorbereiten und führen

Mitarbeitergespräche vorbereiten und führen

Mitarbeitergespräche sind ein wirksames Instrument für Austausch und Mitarbeiterbindung. Gerade in KMU können sie helfen, Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen und Motivation zu stärken. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Mitarbeitergespräche vorbereiten, erfolgreich führen und sinnvoll dokumentieren, damit die vereinbarten Maßnahmen Wirkung zeigen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Mitarbeitergespräche stärken Vertrauen, Zusammenarbeit und Motivation.
  • Eine gute Vorbereitung, ein klar strukturierter Ablauf und eine schriftliche Dokumentation sorgen dafür, dass Vereinbarungen verbindlich sind und nachverfolgt werden können.
  • Damit Mitarbeitergespräche im Unternehmen funktionieren, sollten sie strukturiert eingeführt und transparent kommuniziert werden.

Warum Mitarbeitergespräche wichtig sind

Mitarbeitergespräche sind ein wirksames Mittel, um die Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden zu verbessern. Ein regelmäßiger Austausch hilft, Wünsche und Bedürfnisse besser zu verstehen und Anliegen in das Arbeitsumfeld einzubringen. Das schafft Transparenz, erleichtert eine zielgerichtete Führung und fördert gegenseitiges Verständnis und Vertrauen.

Mitarbeitergespräche finden bewusst getrennt von der Alltagskommunikation statt. Ziel ist es, eine vertrauliche Atmosphäre zu schaffen, in der Führungskraft und Mitarbeitende sich in einem geschützten Rahmen über Zusammenarbeit, Ziele, Entwicklungsmöglichkeiten und Arbeitsleistung austauschen können.
 

Mitarbeitergespräche vorbereiten

Das sind wichtige Aspekte, die Sie bei der organisatorischen und fachlichen Vorbereitung beachten sollten:

Organisatorische Vorbereitung des Mitarbeitergesprächs

Als Führungskraft sind Sie für die organisatorische Vorbereitung des Mitarbeitergesprächs verantwortlich. 

  1. Termin planen: Sie machen einen Terminvorschlag. Planen Sie für das Gespräch etwa 60 bis 90 Minuten ein. Besonders bei einem Erstgespräch ist es sinnvoll, zusätzliche Zeit im Terminkalender zu reservieren, um sicherzustellen, dass alle Punkte ausführlich besprochen werden können.
  2. Zeitrahmen festlegen: Beide Seiten sollten genügend Vorbereitungszeit haben, idealerweise zwei bis drei Wochen. Urlaubszeiten, arbeitsintensive Phasen und Abgabetermine sollten Sie bei der Terminwahl ebenfalls berücksichtigen, wenn möglich.
  3. Ort wählen: Auch der Gesprächsort ist entscheidend. Wählen Sie einen Raum, der Privatsphäre und eine ungestörte Atmosphäre bietet. Ein Büro mit dominantem Schreibtisch verstärkt das Hierarchiegefälle. Besser ist ein neutraler Ort wie ein Besprechungsraum oder ein separater Tisch.

Fachliche Vorbereitung des Mitarbeitergesprächs

Zudem ist eine gute fachliche Vorbereitung auf ein Mitarbeitergespräch wichtig. Beachten Sie dazu die folgenden Punkte: 

  • Aufgaben und Arbeitsabläufe prüfen: Was sind die Aufgaben des Mitarbeiters oder der Mitarbeiterin? Was läuft aktuell gut und was weniger? Wenn es für die Einschätzung hilfreich ist, können Sie zusätzlich Rückmeldungen von Kolleginnen, Kollegen oder Kundinnen und Kunden einholen.
  • Wichtige Gesprächspunkte sammeln: Notieren Sie die Themen, die Sie im Mitarbeitergespräch unbedingt ansprechen möchten. Das können besondere Leistungen, aktuelle Herausforderungen, notwendige Veränderungen im Arbeitsbereich oder offene Fragen aus der Zusammenarbeit sein.
  • Rückblick auf bisherige Gespräche: Reflektieren Sie kurz, wie frühere Mitarbeitergespräche mit der Person verlaufen sind. Welche Themen waren in der Vergangenheit wichtig? Welche Vereinbarungen wurden getroffen? Was davon wurde bereits umgesetzt und was noch nicht?
  • Entwicklungsmöglichkeiten einschätzen: Überlegen Sie vorab, welche Veränderungs- und Entwicklungsperspektiven Sie für Ihre Mitarbeiterin oder Ihren Mitarbeiter sehen.
  • Zielideen vorbereiten: Welche Veränderungen sollen erreicht werden und welche Unterstützung wird dafür benötigt? Bis zu welchem Zeitpunkt sind die Ziele realistisch zu erreichen?

Download: Leitfäden zur Mitarbeitergespräch-Vorbereitung

Für ein gelungenes Mitarbeitergespräch ist eine gute Vorbereitung auf beiden Seiten wichtig. Fordern Sie auch Ihre Mitarbeitenden dazu auf, sich auf den Termin vorzubereiten. Die folgenden Leitfäden unterstützen Sie und Ihre Mitarbeitenden dabei:
 

Mitarbeitergespräche: Ablauf

Es gibt kein einheitliches Vorgehen dafür, wie Sie Mitarbeitergespräche führen müssen. Dennoch lassen sich einige Schritte identifizieren, die ein erfolgreiches Mitarbeitergespräch beinhalten sollte:

 

Download: Checkliste zur Durchführung des Mitarbeitergesprächs - für Führungskräfte

Als Führungskraft sind Sie für eine angenehme Gesprächsatmosphäre und für den Erfolg des Mitarbeitergesprächs verantwortlich. Die folgende Mitarbeitergespräch-Checkliste hilft Ihnen sicherzustellen, dass alle wichtigen Aspekte für ein produktives und konstruktives Gespräch berücksichtigt werden.
 

Porträt von Sarah Pierenkemper.

„Machen Sie Ihrer Belegschaft deutlich, dass Mitarbeitergespräche – richtig angewandt – keine lästige, jährlich wiederkehrende Pflicht sind, sondern den Austausch zwischen Mitarbeitenden und Führungskraft erhöhen und die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten steigern können“

Sarah PierenkemperKOFA-Expertin für Mitarbeitergespräche

Mitarbeitergespräche dokumentieren

Als Führungskraft sind Sie für die Dokumentation des Mitarbeitergesprächs verantwortlich. Achten Sie auf folgende Punkte: 

  • Ergebnisse schriftlich festhalten: Halten Sie die Ergebnisse des Mitarbeitergesprächs schriftlich fest – das schafft Verbindlichkeit. So können Sie in nachfolgenden Mitarbeitergesprächen gut an die Ergebnisse anknüpfen.
  • Nachbereitung einplanen: Im Anschluss an das Gespräch sollten sowohl Mitarbeitende als auch die Führungskraft das Vereinbarte noch einmal kritisch reflektieren. Nehmen Sie sich hierfür einige Tage Zeit. Planen Sie Zeit für mögliche Rückfragen ein. Sind alle Punkte geklärt und beide Gesprächspartner mit dem Vereinbarten einverstanden, lassen Sie das Protokoll im Nachgang von Ihrer Mitarbeiterin oder Ihrem Mitarbeiter unterschreiben.
  • Vertraulichkeit sicherstellen: Es sollten möglichst nur die beiden Gesprächsteilnehmer Zugriff auf das Protokoll haben. Das schafft eine gute Vertrauensbasis. Häufig bleibt das Protokoll des Mitarbeitergesprächs bei den Gesprächspartnern, während nur die vereinbarten Ziele und Entwicklungsmaßnahmen von der Führungskraft an die Personalabteilung weitergeleitet werden.
  • Erfahrungen auswerten: Wenn Sie in Ihrem Unternehmen erstmals Mitarbeitergespräche führen, ist es sinnvoll, die Erfahrungen mit dieser Maßnahme sowohl von Führungskräften als auch Mitarbeitenden auszuwerten. Dies kann zum Beispiel in getrennten Feedbackrunden erfolgen.
     

Download: Leitfaden zur Dokumentation

Ziele und Inhalte von Mitarbeitergesprächen

Mitarbeitergespräche sind wichtige Momente in der Mitarbeiterführung. Sie dienen dazu, Transparenz zu schaffen, Leistungen zu reflektieren, Entwicklungen zu planen und eine positive Unternehmenskultur zu fördern. 

Die wichtigsten Inhalte von Mitarbeitergesprächen sind:  

  • Rückblick und Ausblick 
    Rückblick auf erreichten Ziele, Feedback und Ableitungen neuer Ziele. Die Anerkennung herausragender Leistungen und konstruktives Feedback fördern Motivation und Engagement.
  • Entwicklungsplanung 
    Die individuellen Entwicklungsbedürfnisse der Mitarbeitenden werden besprochen und ein Plan für konkrete Weiterbildungsmaßnahmen erstellt.
  • Konflikte lösen und Probleme bewältigen 
    Mögliche Konflikte oder Probleme am Arbeitsplatz werden angesprochen und gemeinsam Lösungen erarbeitet. Beispiele sind etwa Konflikte zwischen Teammitgliedern oder Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen.
  • Arbeitszufriedenheit steigern und Mitarbeitende binden 
    Ein Mitarbeitergespräch dient auch dazu, die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden zu ermitteln und mögliche Verbesserungsbereiche zu identifizieren. Offene Kommunikation hilft, Unzufriedenheiten frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung zu ergreifen.
  • Unternehmens- und Führungskultur weiterentwickeln 
    Mitarbeitergespräche dienen als Instrument zur Förderung und Verbreitung der Unternehmenswerte und -kultur. Durch den Austausch zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden können gemeinsame Werte und Verhaltensweisen definiert und gelebt werden.

4 Arten von (Entwicklungs-)Zielen

Entscheidend für den langfristigen Erfolg von Mitarbeitergesprächen ist die Formulierung konkreter Ziele am Ende des Gesprächs. Hier wird meist zwischen diesen vier Arten von Zielen entschieden:  

  • 1. Leistungsziele: Messbare Leistungen.
    Beispiele: Senkung der Reklamationsquote im Bereich Z um X Prozent im ersten Quartal oder Gewinnung von X Neukunden bis zum Jahresende.
  • 2. Ziele zum Arbeitsverhalten: Verbesserung von Arbeits- oder Kommunikationsverhalten der Mitarbeiterin / des Mitarbeiters.
    Beispiel: Fehlerquote in der Tätigkeit X monatlich um Y Prozent zu senken.
  • 3. Ziele der eigenen Weiterbildung: Erwerb von neuem Wissen oder Fähigkeiten.
    Beispiel: Einarbeitung in das neue EDV-System bis Mitte des Jahres mit dem Ziel, es selbstständig bedienen zu können.
  • 4. Führungsziele: Ausbau oder Verbesserung von Führungskompetenzen (gilt nur für Mitarbeitende mit Führungsaufgaben).
    Beispiel: Verbesserung der Kommunikation durch regelmäßige Teambesprechungen in der Abteilung Y.

SMART-Formel: So formulieren Sie praxisnahe und messbare Ziele

Es hat sich bewährt, in einem Mitarbeitergespräch maximal fünf Ziele auf einmal zu vereinbaren. 

Nutzen Sie zur Zielformulierung zum Beispiel die sogenannte „SMART“-Formel:  

  • S = Spezifisch: Ziele so klar und eindeutig wie möglich formulieren.
  • M = Messbar: Vereinbarte Ziele sollten messbar sein. Sowohl quantitativ (z. B. in konkreten Zahlen) oder qualitativ.
  • A = Aktionsorientiert: Ein Ziel sollte von den Beteiligten aktiv beeinflusst werden können.
  • R = Realistisch: Ein Ziel sollte einerseits anspruchsvoll, andererseits aber auch realistisch sein.
  • T = Terminiert: Ein Ziel sollte einen festgelegten Zeitrahmen haben.  

Anschließend sollten die Ziele priorisiert werden.

Damit Mitarbeitergespräche wirkungsvoll eingesetzt werden können, sollten sie im Unternehmen gut verankert sein. Die folgenden vier Schritte zeigen, wie Sie dabei vorgehen.

So führen Sie Mitarbeitergespräche im Unternehmen ein - 4 Schritte

1. Geschäftsführung und Betriebsrat einbeziehen 

2. Verantwortliche benennen

3. Belegschaft informieren

4. Bewertungskriterien festlegen

1. Schritt: Geschäftsführung und Betriebsrat einbeziehen 

Die Einführung von Mitarbeitergesprächen ist Sache der Geschäftsführung. Sie lassen sich nur dann erfolgreich in Ihrem Unternehmen etablieren, wenn der Prozess mitgetragen wird. Außerdem sollte deutlich werden, dass die Ergebnisse der Mitarbeitergespräche angenommen und in die Personalarbeit aufgenommen werden. 

Den Betriebsrat bzw. die Mitarbeitendenvertretung frühzeitig in die Entwicklung und Durchführung von Mitarbeitergesprächen einzubeziehen, ist sinnvoll, um Transparenz zu gewährleisten und das Vertrauen der Mitarbeitenden zu stärken. Grundsätzlich ist ein Gespräch zwischen einer Führungskraft und einzelnen oder mehreren Mitarbeitenden zunächst einmal nicht mitbestimmungspflichtig.

Wenn das Gespräch jedoch zur Beurteilung der Leistung führen soll, es um das Verhalten im Betrieb oder persönliche Angelegenheiten geht, haben Beschäftigte das Recht, ein Mitglied des Betriebsrats zu einem Mitarbeitergespräch hinzuzuziehen. Dieser Wunsch muss jedoch von Mitarbeitenden konkret geäußert werden.

2. Schritt: Verantwortliche benennen

Es ist ratsam, für die Einführung von Mitarbeitergesprächen konkrete Personen zu bestimmen, die für die Einführung im Unternehmen verantwortlich und auch mit der notwendigen Entscheidungsgewalt ausgestattet sind. Diese Personen können gegebenenfalls durch eine externe Beratung unterstützt werden.

3. Schritt: Belegschaft informieren

Die Einführung von Mitarbeitergesprächen kann bei den Beschäftigten Unsicherheit auslösen. Eine klare und frühzeitige Kommunikation gehört daher zum wirksamen Change Management. Informieren Sie Ihre Mitarbeitenden rechtzeitig über Ziele und Ablauf der Gespräche, etwa in kurzen Informationsveranstaltungen. Auch die Einbeziehung des Betriebsrats oder der Mitarbeitendenvertretung kann helfen, Vorbehalte und Bedenken auszuräumen.

4. Schritt: Bewertungskriterien festlegen

Die Verbindung von Mitarbeitergespräch und Leistungsbeurteilung ist nicht unproblematisch. Vertrauen und gegenseitiger Austausch können beeinträchtigt werden, wenn gleichzeitig eine Beurteilung erfolgt. Überlegen Sie daher gut, ob eine Beurteilung durchgeführt werden soll. Einige Unternehmen trennen inzwischen die Beurteilung vom Mitarbeitergespräch.
 

Mitarbeiterin: Dr. Anika Jansen

Über die KOFA-Expertin Anika Jansen

Anika Jansen

Anika Jansen ist Senior Economist für Fachkräftesicherung im KOFA. Einer ihrer Schwerpunkte liegt auf der gezielten Ansprache unterschiedlicher Zielgruppen – etwa Jugendlicher und junger Erwachsener, also Angehöriger der Generation Z, Frauen sowie internationaler Fachkräfte. Ziel ist es, Strategien zu entwickeln, wie Unternehmen diese Gruppen erfolgreich gewinnen und langfristig binden können. 

Neben ihrer Forschungstätigkeit hält Anika Jansen als Expertin für die Themen Rekrutierung und Personalarbeit regelmäßig Vorträge, verfasst Studien und entwickelt konkrete Handlungsempfehlungen für Betriebe und politische Entscheidungsträger.

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