Licht durchflutet die Tischlerei, die mit vielen Seitenfenstern und Deckenlampen ausgestattet ist. Josef Fleige bearbeitet Spanplattenelemente an der Bohrmaschine. Statt dabei in die Knie zu gehen, nimmt der Tischler den Sattelstuhl – von dem es seit einer der vergangenen Mitarbeiterbefragungen einige in der Werkstatt gibt. Genauso wie höhenverstellbare Bohrmaschinen. Aus Sicht von Tenbrink, die das Familienunternehmen in vierter Generation führt, haben die Investitionen in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zwei Dimensionen: „Jeder Mitarbeiter, der bis zum Rentenalter arbeiten kann, ist für uns viel wert. Andererseits sind wir froh, wenn sie dann gesund in Rente gehen.“
Auch Nicole Geling geht demnächst, zumindest vorübergehend: Sie wird Mutter. Die technische Zeichnerin steht an ihrem Schreibtisch und arbeitet an einem Plan für die Einrichtung einer Unternehmensfiliale. „Es ist entlastend, zwischendurch den Schreibtisch hochstellen zu können und im Stehen zu arbeiten“, sagt Geling. Pfirsiche, eine Banane und ein Apfel liegen auf dem Schreibtisch. „Wir füllen einmal pro Woche in allen Abteilungen Obstkörbe. Allein durch die Zeit, die sich das Unternehmen für solche Dinge nimmt, fühlen sich die Mitarbeiter wertgeschätzt“, sagt Heidi Wissing, die sich in der Verwaltung auch um die Gesundheitsangebote für die Mitarbeiter kümmert.
Fehlinformationen teurer als Investition in bessere Kommunikation
Ob Zeit oder Geld: Die Geschäftsführung investiert zielgerichtet in die Bereiche, in denen die jährliche Mitarbeiterbefragung den größten Bedarf zeigt. Der besteht nicht nur bei der Gesundheit. Tenbrink: „Durch die vergangenen Befragungen haben wir erkannt, dass sich nicht immer alle Mitarbeiter gut informiert fühlen. Seitdem gibt es unter anderem im Aufenthaltsraum regelmäßig Termine, an denen der Betriebsleiter über die Lage des Betriebs informiert. Außerdem besprechen sich die Teams jetzt täglich, wobei auch der Abstimmungsbedarf der Teams untereinander klarer wird und wir ein Gefühl dafür bekommen, wo wir als Geschäftsleitung außergewöhnlich informieren müssen. Und damit unsere Monteure alle Mails bekommen, die die Betriebsleitung verschickt, haben wir sie mit Smartphones ausgestattet.“ Eine Investition, die sich im Vergleich zu teuren Fehlinformationen lohnt.
Das Engagement für die Mitarbeiter wiederum kommuniziert Tenbrink gezielt nach außen: „Es gibt sehr viele Unternehmen im Ladenbau. Die Kunden sehen deshalb genau hin: Wie ist das Anbieterunternehmen aufgebaut, wie geht es mit seinen Mitarbeitern um?“ Damit man beim Kunden sein Angebot abgeben darf, muss der gesamte Auftritt überzeugen. Und das, ist Geschäftsführerin Tenbrink überzeugt, funktioniert eben nur, wenn auch alle Mitarbeiter überzeugt sind: von ihrer Arbeit, aber eben auch von ihrem Arbeitgeber.
Geschäftsführerin Annabell Tenbrink zur Mitarbeiterbefragung
„Die Mitarbeiterbefragung hilft uns, regelmäßig zu überprüfen, ob wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genug Perspektiven geben, sich weiterzuentwickeln. Dazu müssen wir viel miteinander sprechen. Die Mitarbeiterbefragung bietet allen eine Plattform, sich zu äußern. Gleichzeitig müssen wir als Arbeitgeber Kritik auch annehmen. Nur so können wir das gesamte Potenzial im Unternehmen tatsächlich nutzen.
Unser Tipp an andere Unternehmen: Auch dann, wenn es gut läuft, dranbleiben. Denn Mitarbeiterbefragungen helfen nur dann bei der Weiterentwicklung der Potenziale, wenn sich die Personalpolitik an den wechselnden Bedürfnissen in der Belegschaft immer wieder neu ausrichtet.“
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