Diversity-Management bei Miavit GmbH
Vielfalt als Strategie zur Fachkräftesicherung
„Haben Sie ein Bewerbungsgespräch bei MIAVIT?“ – Der Taxifahrer ist neugierig. „Nein, ich habe einen Interviewtermin. Kennen Sie das Unternehmen?“ „Ja, die kennt hier jeder. Ist ´ne super Firma, sehr sozial. Da will jeder hin.“ – Der Taxifahrer biegt ab. Er ist im Landkreis Cloppenburg aufgewachsen. Er kennt sich hier aus. Mit einer Handvoll Angestellten habe der Firmengründer Dr. Hans W. Niemeyer 1964 angefangen, Vormischungen für die Futtermittelindustrie zu produzieren. Die Firma ist gewachsen: Der Sohn Stefan beschäftigt heute etwa 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Die meisten Angestellten sind aus Essen-Oldenburg bzw. aus der näheren Umgebung“, erzählt der Taxifahrer. Aber natürlich gibt es auch welche von außerhalb – die Firma ist ja auch international sehr erfolgreich.“ Im Konferenzraum ist bereits alles vorbereitet. „Ach, der Taxifahrer“, schmunzelt Ralf Sieverding. „Der ist mit einer meiner Kollegin verheiratet.“ So ist das eben auf dem Dorf. Man kennt die Mitarbeiter auch privat, weiß über ihre Familienverhältnisse Bescheid. Auch Ralf Sieverding ist hier aufgewachsen. Schon als Schüler und Student hat er in der Produktion gearbeitet, hat selbst gemischt und abgesackt.
Heute kümmert er sich um das Personal und versucht, das Thema „Diversity“ im Unternehmen weiterzuentwickeln. „Wir wachsen. Wir brauchen Mitarbeiter. Und wer den Fachkräftemangel ausgleichen will, sollte auch die Gruppen in den Blick nehmen, die es auf dem Arbeitsmarkt bislang nicht so leicht haben“, sagt Sieverding. Für ihn sind das unter anderem Frauen, die nach der Familienzeit den Wiedereinstieg suchen, und Menschen mit einem Handicap.