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Mitarbeiter mit psychischer Behinderung bei D.LaPorte

Mitarbeiter mit psychischer Behinderung bei D.LaPorte


Zuletzt aktualisiert: 15. August 2023

Dass Inklusion in der Arbeitswelt gelingen kann, beweist das Wuppertaler Familienunternehmen D.LaPorte. Mehrere Mitarbeiter aus der Produktion haben zuvor in einer Behindertenwerkstatt gearbeitet.

Im Lager und im Versand des Familienunternehmens D.LaPorte (DLP) sind drei Mitarbeiter unter Vertrag, die zuvor bei einer Werkstatt für Menschen mit psychischer Behinderung (WfbM) beschäftigt waren. D.LaPorte produziert am Standort Wuppertal Schließsysteme für Nutzfahrzeuge, zum Beispiel für Landmaschinen.

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Beschäftigte mit psychischer Behinderung bei der Firma D. LaPorte

Im Lager und im Versand des Familienunternehmens D.LaPorte (DLP) sind drei Mitarbeiter unter Vertrag, die zuvor bei einer Werkstatt für Menschen mit psychischer Behinderung (WfbM) beschäftigt waren. D.LaPorte produziert am Standort Wuppertal Schließsysteme für Nutzfahrzeuge, zum Beispiel für Landmaschinen.

Der Geschäftsführer Michael La Porte stand dem Gedanken der Inklusion von Anfang an aufgeschlossen gegenüber: „Wir sind ein ganz normales mittelständisches Unternehmen, was Geld verdienen und wirtschaften muss. Aber als Familienbetrieb spüren wir hier vor Ort eine soziale Verantwortung. Voraussetzung für Inklusion ist natürlich, dass die Mitarbeiter die entsprechende Qualifikation mitbringen und die Zusammenarbeit für beide Seiten passt.“

Kontakt über eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM)

D.LaPorte lagert schon seit Jahren Montagearbeiten an die Proviel GmbH aus, einer Werkstatt für Menschen mit psychischen Erkrankungen. „Nicht allen Unternehmen ist bewusst, dass es zu den Aufgaben einer Werkstatt gehört, ihre Mitarbeiter auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu vermitteln“, erklärt der Geschäftsführer der Proviel GmbH, Christoph Nieder. „In diesem Sinne haben wir auch die Firma D.LaPorte angesprochen. Wir sind froh, dass wir das Unternehmen bei der Rekrutierung verlässlicher Mitarbeiter unterstützen konnten.“

Christiane Kaiser war eine der Mitarbeiterinnen, die den Sprung zu D.LaPorte gemeistert hat. Nach ihrer Ausbildung zur Erzieherin war die junge Frau an einer Borderline-Störung erkrankt. Depressionen und Angstzustände machten es ihr unmöglich, in ihren erlernten Beruf zurückzukehren. Neun Jahre lang arbeitete sie in dem geschützten Raum der Werkstatt. „Die professionelle Betreuung durch Proviel war unglaublich wichtig, um mich psychisch zu stabilisieren“, erzählt Christiane Kaiser im Rückblick. „Aber vor zwei Jahren fühlte ich mich stark genug für den allgemeinen Arbeitsmarkt. Und ich bin bei D.LaPorte unglaublich nett aufgenommen worden.“

Betriebsintegrierter Arbeitsplatz: „kaum Risiken für Unternehmen“

D.LaPorte suchte zu dieser Zeit Mitarbeiter im Versand. Bestellungen annehmen, Waren mit Industriewaagen abwiegen, verpacken und versenden – dieses Anforderungsprofil wollte Christiane Kaiser in Zukunft ausfüllen. Völlig neue Arbeitsabläufe, in die sie zunächst eingearbeitet werden musste. Die Proviel GmbH und D.LaPorte einigten sich auf die Einrichtung eines „betriebsintegrierten Arbeitsplatzes“ (BiAP). Konkret bedeutete das: Christiane Kaiser war vertraglich weiterhin in der Proviel-Werkstatt beschäftigt. Ihre Arbeit leistete sie aber auf einem so genannten „Außenarbeitsplatz“ bei D.LaPorte. „Für Unternehmen ist das eigentlich die ideale Möglichkeit neue Mitarbeiter anzulernen, da sie kaum Risiken tragen“, meint Christoph Nieder. „Die Mitarbeiter werden weiterhin über unsere Werkstatt für Menschen mit Behinderung entlohnt und versichert. Die Unternehmen zahlen an uns lediglich eine Pauschale für die konkret erbrachte Dienstleistung, die im Vorfeld ausgehandelt wurde.“

Unterstützung durch Arbeitsbegleitung

Christiane Kaiser hat sich rasch an ihrem neuen Arbeitsplatz eingelebt. Nach einem Jahr hat die Personalabteilung von D.LaPorte ihr einen Arbeitsvertrag im Unternehmen angeboten. „Ich war unglaublich glücklich“, erzählt Christiane Kaiser. „Für mich war das der Beginn eines neuen, selbständigen Lebensabschnitts.“ Bei diesem Schritt geholfen hat ihr das regelmäßige Jobcoaching und das kontinuierliche, aktive Gesprächsangebot der Proviel GmbH im Sinne einer aktiven Arbeitsbegleitung. Bis heute kommt eine erfahrene Beraterin einmal pro Woche in den Betrieb. „Aufgrund meiner Erkrankung bin ich mir manchmal unsicher, wie ich Situationen am Arbeitsplatz bewerten soll", erzählt Christiane Kaiser. Der Arbeitsbegleiterin von Proviel kann ich mich anvertrauen, und sie hilft mir, zu reflektieren.“ Für Unternehmen und Angestellte ist das Angebot der Arbeitsbegleitung kostenlos. Wertvoll ist es dennoch: Denn Frau Kaiser ist sich heute sicher, dass sie bei D.LaPorte einen Arbeitsplatz fürs Leben gefunden hat.

 

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